IFS, ein globales Cloud-Enterprise-Software-Unternehmen, hat das US-amerikanische KI-Unternehmen Falkonry übernommen. Laut eigenen Angaben wird IFS mit der Übernahme zum einzigen Anbieter auf dem Markt, der neben führenden ERP-, EAM-, FSM- und ESM-Funktionen auch KI-generierte Anomalieerkennung in sein Portfolio aufnimmt.
Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Falkonry ist auf industrielle KI-Software sowie automatisierte Hochgeschwindigkeitsdatenanalysen für die Fertigungs- und Verteidigungsindustrie spezialisiert. Die KI-basierte, selbstlernende Lösung überwacht kontinuierlich große Datenmengen von industriellen Anlagen, Maschinen, Systemen und Prozessen. So lassen sich ungewöhnliches Verhalten und Fehlerursachen erkennen und analysieren.
IFS will Nutzung von KI steigern
In den letzten zwei Jahrzehnten hat die wachsende Zahl von Anlagen und Maschinen eine beispiellose Datenmenge erzeugt. Diese lässt nicht nur die Echtzeit-Überwachung des Betriebs sehr komplex werden, sondern auch die Wartung und Anpassung von Prozessen erschwert. Durch den Einsatz der automatisierten und selbstlernenden KI von Falkonry können Unternehmen das nötige Wissen einer breiteren Nutzergruppe zugänglich machen, sodass Anwender rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können, um Anlagenausfälle, Qualitätsprobleme und Emissionsverstöße zu verhindern. Außerdem können sie Prozess- und Workflow-Verbesserungen automatisieren.
Die Integration der selbstlernenden Anomalieerkennungslösung von Falkonry in die bestehenden KI-basierten Unternehmenssimulations-, Planungs- und Optimierungsfunktionen von IFS unterstreicht die Strategie des Unternehmens, KI umfassend zu nutzen. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse in den Bereichen EAM (Enterprise Asset Management), ERP (Enterprise Resource Planning), MES (Manufacturing Execution System), PSO (Planning, Scheduling, Optimization), FSM (Field Service Management) und ESM (Enterprise Service Management) zur Verfügung zu stellen und so die Produktivität von Mitarbeitern und Anlagen zu steigern.
Breites Portfolio
Das KI-Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Kalifornien, USA. Die regionale Niederlassung in Mumbai, Indien, eröffnete 2012. Das Unternehmen hat Kunden in ganz Nordamerika, Südamerika und Europa. Dazu zählen die US Navy und US Air Force, Ternium, North American Stainless, Harbour Energy und SSAB, was seinen Fokus auf die verarbeitende Industrie und Verteidigungsbehörden widerspiegelt.
„Falkonry ist einzigartig auf dem Markt, weil seine Technologie einen agnostischen Charakter besitzt und keine Data Scientists erfordert. Das sind wichtige Unterscheidungsmerkmale von Falkonry, die bedeuten, dass die Lösung sowohl skalierbar als auch kostengünstig zu implementieren ist – zwei grundlegende Attribute, die sehr gut zu unseren eigenen Werten passen“, kommentiert Darren Roos, CEO von IFS.
„Die Technologie von Falkonry kann in allen Branchen eingesetzt werden und da das Unternehmen einige sehr beeindruckende Referenzen in den IFS-Fokusmärkten Asset Performance Management, Manufacturing Execution Systems, Servitization und konfigurierbare Workflows vorweist, sehen wir einen breiten adressierbaren Markt, aus dem wir Kapital schlagen können.“
IFS will Übernahme Ende 2023 abschließen
„Die Konvergenz von Künstlicher Intelligenz und industriellen Prozessen wird für Unternehmen, die ihre Produktivität auf der Grundlage ihrer Daten steigern wollen, immer wichtiger“, ergänzt Nikunj Mehta, CEO von Falkonry. „Wir sind begeistert, unsere Kräfte mit IFS zu bündeln und freuen uns darauf, unsere einzigartigen Stärken zu kombinieren, um sowohl unseren bestehenden Kunden als auch den Kunden von IFS ein wirklich überzeugendes Angebot zu liefern. Die Zugehörigkeit zu IFS wird es uns ermöglichen, den Wert, den wir für unsere Kunden schaffen, noch weiter zu steigern.“
IFS erwartet, dass die Übernahme von Falkonry im vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein wird.