Der AK 4.1 “Asset- und Instandhaltungsmanagement” hat ein Positionspapier zu den Anforderungen an einen eigensicheren Stromschleifenkalibrator für die Prozessindustrie veröffentlicht. Das Positionspapier des NAMUR-AK steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Bei Erstinbetriebnahmen wichtig: der Stromschleifenkalibrator
In der Prozessindustrie hat sich als analoges Übertragungssignal der Stromsignalpegel etabliert (s. NE 43). Dieser Stromsignalpegel reicht typischerweise von 0 – 22 mA und hat in dieser Spannweite mehrere Informationen. In Leitsystemen ist ein analoger Strombereich standardmäßig als Einheitssignal nach DIN IEC 60381-1 zwischen 4 mA und 20 mA definiert. Zudem sind Alarme, Grenz- bzw. Abschaltwerte definiert worden, die je nach Messbereich auf das Strommesssignal abgeglichen sind. Informationen wie Ausfall und Kurzschluss sind ebenfalls enthalten.
Bei Erstinbetriebnahmen, in der laufenden Instandhaltung, sowie bei regelmäßigen Prüfungen der analogen Übertragungssignale, werden sogenannte Stromschleifenkalibratoren benötigt. Diese elektronischen Prüfgeräte ermöglichen es Schleifenprüfungen, Stromschleifenfehlersuchen und Kalibrierungen an Stromschleifen durchzuführen. Bei diesen Prüfungen wird ebenfalls gleichzeitig überprüft, ob die abgestimmten Messbereiche im BPCS bzw. im SIS richtig eingestellt sind.
Keine explosionsgeschützte Stromschleifenkalibratoren am Markt
Stromschleifenkalibratoren sind in der Prozessindustrie (sowohl bei der Errichtung als auch in der laufenden Instandhaltung) ein nicht wegzudenkendes Prüfmittel, da der Großteil der analogen Übertragungssignale auf der Stromsignalpegelübertragung basieren. Diese Geräte werden sehr häufig in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt und müssen explosionsgeschützt, robust, handlich und leicht zu bedienen sein.
Aufgrund der großen Anzahl an Analogsignalen und den hohen Anforderungen bei der Durchführung von Prüfungen sind mehrere 1.000 Geräte in den Mitgliederfirmen der NAMUR im Einsatz. Derzeit gibt es am Markt keine handlichen und einfach zu bedienenden Geräte in eigensicherer Ex-Ausführung mehr. Die Geräte sind aber unablässig für die Prozessindustrie und bilden eine wichtige Grundlage im Sinne der „Licence to Operate“ im Hinblick auf wiederkehrende Prüfungen von PLT-Sicherheitseinrichtungen.
Das Positionspapier soll die Minimalanforderungen an ein solches Gerät darstellen, um Engpässe oder Nichtverfügbarkeiten am Markt zu vermeiden.
Minimalanforderungen für den Stromschleifenkalibrator
Die Anforderungen an einen Stromschleifenkalibrator im Detail:
- Kompakte Bauweise in Ex-Ausführung (ATEX Gerätekategorie 2G 2D, z.B. Ex ia IIC T4 Ga)
- Verwendung an eigensicheren Stromkreisen, ohne gesonderten Nachweis
- Einfache Handhabung,
- kostenoptimierte Lösung für Facharbeiter mit stufenlos einstellba-ren Werten (Bevorzugt über ein „Poti“, aber auch Tasten möglich)
- Gut ablesbares, kontrastreiches Display. (Displaygröße muss im Verhältnis zur Gerätegröße und Ergonomie passen)
- Max Größe (HxBxT): ca.: 150mm x 100mm x 50mm
- Strommessung 0-24mA, Auflösung 0,001mA
- Stromquelle 0-24mA, Auflösung 0.001mA, Schleifenspannung 24V, Wahl zwischen speisend und nichtspeisend
- Ungenauigkeit: 0,015% vom Wert, oder besser
- mA – Rampen-/Treppenfunktion
- Schutzart IP 67
- Anschlüsse: 4mm Sicherheitsbuchsen
- Keine Störbeeinflussung von HART-Geräten (z.B. durch interne Widerstandsbeschaltung)
Optional:
- Spannungsmessung und Spannungsquelle 0-30V DC
- Umschaltbare mA oder V auf % Vorgabe, 0-25-50-75-100% Schritte
Das gesamte Positionspapier des AK 4.1 steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.