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Robots against Corona!

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Autor: Thomas Tauchnitz

Jonas Völker, Chefredakteur des atp magazins, zeigt, warum Roboter im Kampf gegen das Coronavirus zur Geheimwaffe werden können.

Roboter übernehmen das Risiko
Es ist nahezu unmöglich, sich bei Robotern mit dem Coronavirus zu infizieren. Genau deshalb setzen Supermärkte, Krankenhäuser oder auch Flughäfen immer häuiger auf Roboter. Sinnvoll ist ihr Einsatz in Situationen, wenn sie dem Menschen Arbeit abnehmen können und an Orten, an denen es leicht zur Ansteckung mit dem Virus kommen kann.
So weist in einem Supermarkt in Lindlar bereits seit April ein kleiner weißer Roboter namens Pepper die Kunden auf den einzuhaltenden Sicherheitsabstand hin. „Kunden finden ihn sympathisch bis süß“, erklärte Filialleiter Marc-Philipp Stöcker gegenüber der FAZ. Sogar im Fernsehen hatte Pepper schon seinen Auftritt. Gemeinsam mit Cécile Schortmann moderierte er schon im Februar 2020 die Kulturzeit auf 3sat.
Auch die Desinfektion großer Flächen übernehmen vermehrt Roboter, wie etwa am Flughafen im US-amerikanischen Pittsburgh. Der dort ansässige Roboter-Spezialist Carnegie Robotics hat KI- und Robotersysteme für die Bodenschrubber entwickelt, so dass sie einen Bereich selbständig kartieren und säubern können.
Nach der Reinigung der Bodenfläche mit Wasserdruck und chemischem Desinfektionsmittel, setzen die autonomen Roboter UVC-Licht für eine noch wirksamere Reinigung ein.

Zwar waren die Roboter am Pittsburgh International Airport schon vor der Corona-Pandemie zu Testzwecken im Einsatz, doch erst jetzt kommen die enormen Vorteile der selbstständigen Bodenschrubber vollständig zum Tragen.

Vom Schrubben zum Pflegen und Testen
Allerdings können Roboter nicht nur zu Reinigungszwecken eingesetzt werden, sondern auch deutlich verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise die Analyse von Corona-Tests. Bis zu 2.400 Corona-Tests am Tag soll etwa ein Test-Roboter im Krankenhaus Son Espases in Palma de Mallorca auswerten können. Im Rahmen des Projekts „CovidRobots“ wurden insgesamt 17 Kliniken in Spanien mit der vollautomatischen Roboter-Test-Station ausgestattet.
Doch nicht nur die Analyse von Corona-Tests wird inzwischen Robotern überlassen. In Zukunft könnte auch der Corona-Test an sich roboterunterstützt ablaufen.

Die Firma Freise Automation aus Quickborn in Schleswig-Holstein hat dazu einen Roboter entwickelt, der zukünftig an Corona-Test-Stationen die Aufgaben des medizinischen Personals übernehmen soll, so dass es nicht nötig ist, dass Menschen in direkten Kontakt zu einer möglicherweise infizierten Person treten. Für die Tests müssen die Patienten dazu nicht einmal aus dem Auto aussteigen, denn es handelt sich um eine Drive-In-Station.
Über einen Sensor am Boden erkennt der Corona-Test-Roboter, dass das Auto eingefahren ist und an der richtigen Stelle steht. Daraufhin reicht er dem Patienten ein Reagenzglas mit dem Teststäbchen an. Den Test durchführen kann der Roboter jedoch nicht, das wäre zu gefährlich für den Patienten bzw. könnte zu ungenauen Ergebnissen führen. Stattdessen können die Patienten ihren Abstrich unter medizinischer Aufsicht per Tablet selbst machen.

In der indischen Stadt Chennai werden Roboter sogar inzwischen als Pflegehelfer eingesetzt. Sie verteilen Essen und Medikamente an die isolierten Patienten. Per Videoschaltung kann das Pflegepersonal währenddessen den Zustand der Patienten begutachten.

Corona und die Roboter – eine Erfolgsgeschichte
Von den Service-Robotern, die nun verstärkt in unserem Alltagsleben zum Einsatz kommen, profitiert aber nicht nur das Gesundheitssystem, auch die Robotik-Branche boomt.

„Die Nachfrage ist seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie explodiert. Statt eines Wachstums von 400 % erwarten wir nun, dass es noch mal zwei- bis dreimal höher ausfällt“, wird Claus Risager, Geschäftsführer des dänischen Robotikunternehmens Blue Ocean, in der FAZ zitiert. Seine Wahrnehmung:

„Vor der Krise wurden Roboter als „nice-to-have“ angesehen, jetzt versteht jeder ihren Wert.“

Jonas Völker
Chefredakteur atp magazin

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