Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, erklärt, warum der Einsatz von Open Source-Tools für Unternehmen so wichtig ist.
Was ist eigentlich unser Kerngeschäft?
Für viele Unternehmen ist Software noch immer eine Art Ergänzung zu ihrem eigentlichen Geschäft.
Und seien wir ehrlich: So denken wir Ingenieure auch.
Unser Kerngeschäft ist das Produzieren, das Projektieren oder das Instandhalten. Software kann uns dabei helfen – mehr aber auch nicht, hat so manch einer bestimmt schon gedacht.
So dachte ich ebenfalls, bis wir ein Interview mit Mike Milinkovich und Gaël Blondelle von der Eclipse Foundation führten. Doch sie haben uns mit drei klaren Aussagen die Augen geöffnet:
- Digitalisierung heißt, dass die Software im Mittelpunkt der Innovationsschöpfung steht.
- Von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis zum Kundenservice.
- Wer alle Software selbst schreibt, wird scheitern. Es ist zu langsam, zu teuer und zu fehlerbehaftet.
- Wer Open Source nutzt, bekommt gut entwickelte, getestete und dokumentierte Softwarebausteine, die er dann nur noch integrieren muss.
- Also muss der Umgang mit Open Source zu einer Kernkompetenz aller Unternehmen werden.
- Auch der Betreiber von Anlagen.
Kernkompetenz fürs Kerngeschäft
Um das eigene Kerngeschäft heute weiter erfolgreich zu betreiben, müssen Unternehmen sinnvoll und effektiv digitalisieren. Der Einsatz von Open Source ist dafür eine Schlüsselkompetenz.
Damit ist alles gesagt. Sie können darüber noch nachdenken oder diskutieren.
Aber nicht zu lange, denn das wäre „ein weiterer verlorener Tag im Kampf ums Überleben“, wie unsere Interviewpartner betonen. Mir scheint, sie haben Recht. Mike Milinkovich spitzt es sogar noch weiter zu und sagt:
„Die Digitalisierung eines Unternehmens ist nicht abgeschlossen, solange Open Source noch nicht in der Unternehmens-DNA verankert wurde.“
Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz
Chefredakteur Industry atp magazin