GEMIMEG-II beschleunigt die digitale Transformation der Wirtschaft: Das Projekt liefert Standards, die eine verlässliche Kommunikation zwischen Maschinen ermöglicht und diese durch digitale Zertifikate sicherstellt.
Die Digitalisierung kann vernetzte industrielle Prozesse schneller, effizienter und damit langfristig auch kostengünstiger gestalten. Doch das gelingt nur, wenn die dafür notwendigen Daten von hoher Qualität sind und von Maschinen leicht und zuverlässig interpretiert werden können. Im Projekt GEMIMEG-II sind erstmals gemeinsame Standards entwickelt worden, die eine verlässliche Kommunikation mittels Daten ermöglichen. Diese werden durch digitale Zertifikate weltweit sichergestellt. Diese wegweisenden Ergebnisse bilden die Basis für eine effektive Produktion und sehr gute internationale Wettbewerbsbedingungen für die deutsche Industrie.
Transformation verständlich und fälschungssicher
Um erstmals ein verlässliches Ökosystem von Daten „Made in Germany“ im Bereich der industriellen Messtechnik zu präsentieren, haben sich vor drei Jahren unter der Federführung der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) Partnerinnen und Partner aus Industrie und Wissenschaft zum Projekt GEMIMEG-II zusammengeschlossen. Es wird mit zwölf Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Unter dem Titel „Sichere und robuste kalibrierte Messsysteme für die digitale Transformation“ spielt innerhalb des nun abgeschlossenen Projekts die Einführung des in der PTB entwickelten Digitalen Kalibrierscheins (DCC) eine zentrale Rolle. Der DCC enthält Kalibrierinformation in einer für Computer verständlichen und fälschungssicheren Struktur. Dank dieser Eigenschaften kann der DCC auch als Grundlage für die Entwicklung weiterer Zertifikate dienen. Diese sind zentrale Bausteine eines Digitalen Produktpasses.
Schneller Zulieferer: Digitale Zwillinge
Die globale Einsetzbarkeit des DCC ist mit einer international agierenden Nutzungsgemeinschaft in den bisher drei DCC-Konferenzen bgestimmt worden. 1.100 Teilnehmenden aus 93 Ländern machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Neben dem DCC bildete die Simulation ganzer Prozesse durch digitale Zwillinge einen Schwerpunkt innerhalb von GEMIMEG-II. Diese digitalen Zwillinge können zuverlässige Vorhersagen der zeitlichen Entwicklung verschiedener Prozessparameter in einem Bruchteil der realen Zeit liefern.
Die am Projekt beteiligten international agierenden Industrieunternehmen wie Siemens, Bosch und Zeiss sowie Pharmakonzerne waren aktiv an der Entwicklung dieser digitalen Standards und Verfahren beteiligt, und setzen nun vereinheitlichte und rechtssichere Datenstrukturen im globalen Handel.