Generic filters
Exact matches only
Search in title
Search in excerpt
Search in content
FS Logoi

Automatisiertes Parken in Amsterdam

Kategorie:
Thema:
Autor: Michael Heeg

Das Parksystem ist für Fahrzeuge bis zu einer Länge von 5 Metern, einer Höhe von 2,10 Metern und einem Höchstgewicht von 3,2 Tonnen geeignet.
Foto: Lödige Industries
Automatisiertes Parken in Amsterdam

Nach zweieinhalb Jahren Bau und Erprobung wurde am 29. August im Grachtenviertel von Amsterdam eines der größten unterirdischen Parksysteme der Niederlande in Betrieb genommen. 270 Fahrzeuge können seitdem in einem Untergeschoss zwischen der Straße Vijzelgracht und der darunter liegenden U-Bahn automatisch geparkt werden.

Das Projekt wird den zum UNESCO-Welterbe gehörenden Teil des Stadtzentrums vom ruhenden Verkehr entlasten und Platz für Fußgänger, Radfahrer und Grünflächen schaffen, um die Stadt lebenswerter zu gestalten.

Weniger Autos in Amsterdam

Lödige Industries hat das Projekt im Auftrag der Stadt Amsterdam durchgeführt. Es ist Teil der „Agenda Amsterdam Autoluw“, einer langfristigen Politik mit dem Ziel, die Anzahl der Autos in der Stadt zu reduzieren. Zentrales Element ist dabei mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer, öffentliche Verkehrsmittel, Grünflächen sowie zum Spielen und Erholen zu schaffen.

Das neue Parksystem ist bereits das 34. automatische Parksystem in den Niederlanden, das Lödige Industries installiert hat. Weitere Systeme hat das Unternehmen in ganz Europa, Australien und Nordamerika installiert.

Nutzung durch Anwohner aus den umliegenden Stadtteilen

Die unterirdischen Parkmöglichkeiten ersetzen teilweise die bisher genutzten Straßenparkplätze. Anwohner aus den umliegenden Stadtteilen können das System nutzen. Dazu werden die Fahrzeuge in einer Datenbank der Stadt Amsterdam registriert und vom System vor Ort über die Kennzeichenerkennung identifiziert.

Drei moderne Eingangskabinen stehen zum Parken oder zur Anforderung des Fahrzeugs zur Verfügung. Sie sind die einzigen oberirdisch sichtbaren Zeichen des Parksystems und beschränken dessen Einfluss auf die Optik des Amsterdamer Grachtenviertel auf ein Minimum.

Ladesäulen für Elektrofahrzeuge

Das Parksystem ist für Fahrzeuge bis zu einer Länge von 5 Metern, einer Höhe von 2,10 Metern und einem Höchstgewicht von 3,2 Tonnen geeignet. Damit ist das System für fast alle Modelle, einschließlich Minivans, nutzbar.

Das System ist in der Lage, bis zu 56 Elektrofahrzeuge zu parken und zu laden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, in Zukunft weitere Lademöglichkeiten nachzurüsten. Ein Bezahlsystem für das Laden von Elektrofahrzeugen ist in Planung und wird noch in diesem Jahr umgesetzt.

Europaweite Ausschreibung für das Projekt in Amsterdam

Das Untergeschoss ist etwa 16 Meter hoch, 15 Meter breit und 120 Meter lang. Die Fahrzeuge lassen sich auf fünf Ebenen parken. Für dieses Parksystem setzt Lödige Industries eine Kombination bewährter Parktechnologien ein. Durch den Einsatz der extrem schnellen Horizontalumsetzer der CUBILE-Technologie und der platzsparenden palettenbasierten RESPACE-Technologie ist es möglich, sowohl die Geschwindigkeit als auch die für dieses spezielle Projekt erforderliche Parkdichte zu erreichen.

Um den ruhenden Verkehr unter die Erde zu verlagern und die Anzahl der auf der Straße geparkten Fahrzeuge zu minimieren, war ein automatisches Parksystem die einzige Option, so der Auftraggeber, die Stadt Amsterdam. Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung erhielt Lödige Industries den Auftrag. Das Unternehmen habe die beste technische Lösung vorgeschlagen, um den vorhandenen Platz optimal zu nutzen und trotz der Größe schnelle Parkvorgänge zu gewährleisten, so die Gemeinde Amsterdam.

Besondere Herausforderung

Die eigentliche Installation der gesamten Anlage, einschließlich aller Systeme, dauerte etwa ein Jahr. Um die Auswirkungen auf das historische Viertel und die Anwohner während dieses Prozesses so gering wie möglich zu halten, kam ein detailliert geplantes Logistikkonzept zum Einsatz. Insgesamt 400 Lkw lieferten Stahlelemente, Steuerungen und andere Ausrüstungsgegenstände an, wobei jeweils nur ein Lkw entladen wurde. Mit Hilfe eines Aufzugs wurden die Bauteile über eine Luke in die Mitte des Untergeschosses hinabgelassen und nacheinander unterirdisch montiert.

„Mit dem Vijzelgracht-Projekt wenden wir unsere RESPACE-Parktechnologie zum ersten Mal auf ein großes öffentliches System an. Bisher einzigartig in Design und Technologie, hat es das Potenzial, ein Leuchtturmprojekt für Kommunen auf der ganzen Welt zu werden, die nach Lösungen für den ruhenden Verkehr und lebenswerte Städte suchen“, sagt Arthur van Brink, Direktor Lödige Benelux B.V..

 

„Trotz unserer Erfahrung mit automatischen Parksystemen war das Projekt eine besondere Herausforderung in Bezug auf Planung und Installation. Mit unseren erfahrenen Ingenieuren ist es uns gelungen, ein System zu entwickeln, das allen Anforderungen der Stadt Amsterdam und den besonderen Bedingungen vor Ort gerecht wird.“

Servicevertrag über 15 Jahre

Nach der Montage und Inbetriebnahme fand ab November 2022 eine umfangreiche Testphase statt. Maschine für Maschine wurde intensiv geprüft, zunächst einzeln und dann im Verbund. Im Frühjahr dieses Jahres begannen die abschließenden Tests mit Fahrzeugen, um einen zuverlässigen Betrieb beim Start zu gewährleisten. Während dieser Tests, aber auch in Zukunft, wird das System permanent überwacht. Lödige Industries hat einen 15-jährigen Servicevertrag für die Parkierungsanlage abgeschlossen.

Im weltweiten Kundenbetreuungszentrum von Lödige Industries in Deutschland wird das System genau überwacht, um Unregelmäßigkeiten zu erkennen, bevor sie zu einem Problem werden. Im Falle einer Störung können Servicetechniker kurzfristig eingreifen. Darüber hinaus führen Techniker regelmäßig Wartungsarbeiten an der Anlage durch, um einen kontinuierlichen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.

„Ich freue mich besonders, dass wir auch in Zukunft im Rahmen des Wartungsvertrages mit dem Projekt verbunden bleiben und langfristig dafür sorgen, dass die Fahrzeuge in der Vijzelgracht-Garage schnell und sicher geparkt werden“, ergänzt van Brink.

atp weekly

Der Newsletter der Branche

Ihr kostenfreier E-Mail-Newsletter für alle Belange der Automatiserung.

Das könnte Sie auch interessieren:

Boundless Automation

Sie möchten das atp magazin testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen das atp magazin kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03
Datenschutz
atpinfo.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
atpinfo.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: