„Die Beschlüsse des EU-Gipfels sind ein starkes Zeichen für die Geschlossenheit Europas“, erklärt Dr. Gunther Kegel, Präsident des ZVEI e.V. – Verband der Elektro- und Digitalindustrie. Aus dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine seien auf dem EU-Gipfel in Versailles die richtigen Schlüsse gezogen worden. „Die überragende Bedeutung der EU für die Sicherung von Frieden, Freiheit und Demokratie in Europa zeigt sich für die Mitgliedsstaaten gerade in dieser schweren Zeit“, so Dr. Kegel weiter. Trotz dieser Geschlossenheit auf EU-Ebene fordert der Verband auch der Ukraine entschlossen beizustehen. Und zwar, mit finanzieller und humanitärer Hilfe sowie perspektivisch mit einer Wiederaufbauhilfe.
Aufbruch zu mehr Unabhängigkeit in der EU
Eine weitere Herausforderung für die EU: Energieabhängigkeit reduzieren. Denn „der Krieg führt uns drastisch vor Augen, dass wir nochmals mehr unsere ökonomische Resilienz stärken und unabhängiger werden müssen von Gas-, Öl- und Kohleimporten“, sagt Dr. Kegel. Hierzu müsse der Green Deal schneller realisiert werden. Zudem müsse die Elektrifizierung des Energiesystems auf Basis erneuerbarer Energien und gleichzeitiger Digitalisierung noch konsequenter vorangetrieben werden.
Den Worten Taten folgen lassen
Auf diese Weise könnten erhebliche Einsparmaßnahmen in allen Sektoren erzielt werden, besonders hohe im Gebäudesektor. „Im Gebäude kann der Energieverbrauch nahezu halbiert werden“, so Dr. Kegel. „Die hierfür notwendigen Technologien sind längst vorhanden und müssen viel stärker zum Einsatz kommen.“ Voraussetzung sei, dass tatsächlich die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen und die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, wie es der EU-Gipfel vorsieht. „Den Beschlüssen müssen Taten folgen. Dann ist Versorgungssicherheit auch jenseits von fossilen Energieträgern und die angestrebte Klimaneutralität machbar.“
Solidarität mit der Ukraine und den ukrainischen Geflüchteten zeigen
Für den Augenblick sei jedoch am wichtigsten, sich mit der Ukraine und seinen Menschen solidarisch zu zeigen. Der ZVEI stimmt sich hierzu eng mit seinen zentral- und osteuropäischen Partnern ab und übernimmt wichtige Koordinierungsaufgaben. „Die Hilfsbereitschaft, die wir dieser Tage auf vielfältige Weise erleben, ist überwältigend“, sagt Dr. Kegel.