„Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die großen Wachstumstreiber für die Chipindustrie, die damit in einer Schlüsselposition für mehr Klimaschutz steht. Ich bin überzeugt: Mit technologischen Lösungen können wir den Herausforderungen des Klimawandels wirksam begegnen. Klimaschutz und Wohlstandswachstum stehen nicht im Widerspruch, sondern gehen Hand in Hand. Durch Leistungshalbleiter, Mikrocontroller und Sensoren lassen sich Energieverbräuche um bis zu einem Drittel reduzieren“, betonte Andreas Urschitz, neu gewählter Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Electronic Components and Systems (ECS) und zugleich Chief Marketing Officer bei Infineon Technologies in Dresden auf der ZVEI-Jahresversammlung der Mikroelektronik- und Komponentenindustrie. Er stimmte die Branche auf eine noch stärkere Zusammenarbeit ein und forderte gleichzeitig die Politik auf, künftig noch stärker das gesamte Mikroelektronikökosystem in den Fokus zu nehmen. Urschitz: „Nur noch sechs Regionen sind weltweit in der Lage, Halbleiter zu produzieren. Wichtig ist deshalb, dass Europa seine Stärken im internationalen Wettbewerb ausbaut.“ Diese lägen in Deutschland etwa vor allem bei Leistungshalbleiter, Sensoren und Spezialprozessoren, die beispielsweise von den Sektoren Automobil und Industrieelektronik stark nachgefragt würden.
Darüber hinaus sei elementar, mehr als bisher den Blick auf sämtliche Wertschöpfungsstufen der Chipherstellung zu richten, um Gefahren von einseitigen Abhängigkeiten vorzubeugen. „Zu einem leistungsstarken und robusten Mikroelektronikökosystem gehören viele. Nicht nur die großen Chiphersteller, sondern auch die vielen mittelständisch geprägten Halbleiterunternehmen, die Zulieferer der Halbleiterindustrie, die Leiterplattenhersteller, die Bauelementehersteller sowie die EMS-Dienstleister.“ Ihr Zusammenspiel zu stärken, hat sich Urschitz als neuer Fachverbandsvorsitzender vorgenommen.