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Was der Digitalisierung in der Industrie im Weg steht

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Thema:
Autor: Jonas Völker

Eine Studie zeigt die Hürden zur Digitalisierung in Industrie 4.0

In vielen Unternehmen geht die Digitalisierung nur schleppend voran. Woran das liegt und welche Hürden genommen werden könnten, haben Wissenschaftler der beiden Stuttgarter Fraunhofer-Institute IPA und IAO in der Studie „Blinde Flecken in der Umsetzung von Industrie 4.0 – identifizieren und verstehen“ untersucht.

Bewusste Entscheidungen und fehlende Startimpulse

Zwei Ursachen, große Wirkung: Die Studie verdeutlicht, dass sich manche Unternehmen bewusst gegen eine digitale Transformation entscheiden. Denn für 45 Prozent der Befragten würden sich digitale Lösungen nicht lohnen. Der Aufwand und die fehlende Rentabilität seien hierfür die Ursache. Zusätzlich stehen interne, unternehmensspezifische Faktoren der Digitalisierung im Weg. Denn „oft fehlt zunächst einfach ein Startimpuls“, sagt Holger Kett vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. „Wenn ein Unternehmen ökonomisch solide dasteht, fehlt der Leidensdruck, sich mit Digitalisierungsthemen auseinanderzusetzen“, betont Kett.

Vom Management hin zum fehlenden Internetanschluss

Ein weiterer Hinweis, weshalb sich unsere Wirtschaft schwer mit dem Thema Digitalisierung tut: Der Führungsebene fehlt das Verständnis für digitale Lösungen und Möglichkeiten. Aber auch wenn die Unternehmensführung offen ist für Veränderungen, kann ein unklarer wirtschaftlicher Nutzen die Strategieentwicklung hemmen. Doch auch die Belegschaft spielt eine Rolle. Hier fehle es zumeist an digitalen Kompetenzen. Eine weitere Hürde: der Fachkräftemangel. Diese beiden Faktoren führen in nahezu allen Unternehmen zu kapazitativen Engpässen. Aber auch unzureichende äußere Rahmenbedingungen können die digitale Transformation abbremsen. Dazu zählen: fehlende Standards und Normen, schwer zugängliche Förderangebote oder schlichtweg die unzureichende Anbindung an das Internet.

Digitalisierung: Dem blinden Fleck mutig entgegentreten

„Die Hemmnisse lassen sich allesamt aus dem Weg räumen“, sagt Malte Volkwein vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Wichtig sei zunächst, dass die Digitalisierung von höchster Stelle im Unternehmen getragen und getrieben sein müsse. »Die Digitalisierung ist kein Thema, das nur in der IT-Abteilung verortet werden darf«, warnt Volkwein. »Erfolgreiche digitale Projekte beziehen eine Vielzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein und sind geprägt von bereichsübergreifender Kooperation und klarer übergeordneter Koordination.« Die Unternehmensführung müsse klare Visionen, Missionen und Ziele formulieren, an denen alle Digitalisierungsmaßnahmen ausgerichtet werden. Weitere Handlungsoptionen für Unternehmen, Politik und Verbände:

  • Digitale Kultur in Unternehmen etablieren
  • Staatliche Förderlandschaft besser ausrichten
  • Digitale Bildung und lebenslange Weiterbildung fördern
  • Neue Verfahren zur Bewertung von Nutzen und Rentabilität entwickeln
  • Gesamtwirtschaftliches Innovationsumfeld schaffen

Studiendesign

Die Studie konzentriert sich auf produzierende Unternehmen. Als Grundlage führten die Wissenschaftler Interviews mit insgesamt 60 Vertreter:innen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden sowie Ansprechpersonen aus Unternehmen. Die methodische Basis der Expertise ist die sogenannte „Grounded Theory“, bei der mittels der Analyse von Interviews, Beobachtungen und anderen empirischen Daten eine neue Theorie für ein Phänomen entwickelt wird, dessen Ursachen noch unbekannt sind. Sie steht Ihnen hier kostenfrei zur Verfügung.

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