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VCI, ZVEI und VDMA warnen: Deutsches Batterieökosystem in Gefahr

Fünf Wirtschaftsverbände haben sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz sowie mehrere Bundesministerinnen und -minister gewandt: Sie sehen den Batteriestandort und somit das Batterieökosystem in Deutschland und Europa sind bedroht. Gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien (KLIB) und dem Verband der Automobilindustrie (VDA), warnen der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband des Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) und der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI): Die Weiterentwicklung des bislang in seinen Anfängen stehenden Batterieökosystems droht, zum Erliegen zu kommen.

von | 20.10.25

Die fünf Verbände haben einen Acht-Punkte-Plan für bessere Bedingungen am Standort Deutschland und Europa vorgelegt.
Foto: ra2 studio - stock-adobe.com

Fünf Wirtschaftsverbände haben sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz sowie mehrere Bundesministerinnen und -minister gewandt: Sie sehen den Batteriestandort und somit das Batterieökosystem in Deutschland und Europa sind bedroht. Gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien (KLIB) und dem Verband der Automobilindustrie (VDA), warnen der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband des Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) und der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI): Die Weiterentwicklung des bislang in seinen Anfängen stehenden Batterieökosystems droht, zum Erliegen zu kommen.

Gemeinsamer Acht-Punkte-Plan von KLIB, VCI, VDA, VDMA und ZVEI

Die fünf Verbände haben nun einen gemeinsamen Acht-Punkte-Plan mit Vorschlägen für bessere Bedingungen am Standort Deutschland und Europa vorgelegt: Vielmehr braucht es eine gemeinsame und langfristige Strategie auf europäischem Level, Klarheit und Verbindlichkeit, ein gesamtheitliches Verständnis der Batterielieferkette, bessere Standortbedingungen, faire Wettbewerbsbedingungen, ein gemeinsames Risk-Sharing, die Sicherung von Rohstoffen und die Förderung von Forschung und Entwicklung. Das Konsortium begrüßt zwar die neue Hightech-Agenda der Bundesregierung, die die Batterieforschung deutlich stärkt. Doch es fehlt eine gemeinsame, langfristig von Politik und Industrie getragene Strategie zur Industrialisierung der Batterietechnologie und zum Aufbau eines wettbewerbsfähigen Batterieökosystems.

Ein solches Batterieökosystem könnte das dringend benötigte Wachstumspotenzial erzeugen: Bis 2030 wird für Lithium-Ionen-Batterien ein globaler Markt von rund 155 Milliarden Euro erwartet, davon etwa 54 Milliarden Euro in Europa.

Abhängigkeit von außereuropäischen Batterien wird größer

Insolvenzen, die Aufgabe von Geschäftsaktivitäten im Batterieumfeld – besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen – sowie der Rückzug aus geförderten Projekten nehmen zu. Diese besorgniserregende Entwicklung verstärkt die Abhängigkeit von außereuropäischem Batteriematerial und Batteriezellfertigern. Sie verdeutlicht erneut: Hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und ein nicht wettbewerbsfähiges Steuer- und Abgabensystem erschweren den Auf- und Ausbau der Batteriewertschöpfungskette.

Batterietechnologie gilt als eine der zentralen Zukunftstechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Produkte – von Elektrofahrzeugen, Power Tools und E-Bikes über stationäre Energiespeicher bis hin zu militärischen Anwendungen – hängt von leistungsfähigen Batterien ab. KLIB, VCI, VDA, VDMA und ZVEI machen deutlich: Ein starkes Batterieökosystem und eine wettbewerbsfähige Batterieindustrie sind für die Zukunftsfähigkeit des Hightech-Standorts Deutschland und Europa entscheidend, um strategische Souveränität zu gewährleisten. Gleichzeitig können mit ihm Arbeitsplätze erhalten und vor allem neue geschaffen werden.

Weitere Informationen gibt es unter www.zvei.org.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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