Das neue Joint Venture von Endress+Hauser und SICK für die Prozessautomation soll bereits zum Jahreswechsel seinen Betrieb aufnehmen. Schon im Herbst des vergangenen Jahres hatten die beiden Sensorikunternehmen die Gründung eines gemeinsamen Joint Ventures bekanntgegeben. Das neue Unternehmen will laut einer Pressemeldung die nachhaltige Transformation der Prozessindustrie vorantreiben. Außerdem wird der Service und Vertrieb der Lösungen von SICK für die Prozessautomation in Zukunft von Endress+Hauser übernommen.
Erste Anküdigungen einer Zusammenarbeit schon im Oktober 2023
Im Oktober 2023 hatten SICK und Endress+Hauser eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben, um die Analysemesstechnik und Technologien zur Gasdurchflussmessung von SICK künftig zusammen zu vermarkten und weiterzuentwickeln. Die bestehenden Produktportfolios beider Unternehmen sind komplementär, wodurch Kunden in der Prozessindustrie von einem breiteren Lösungsangebot und einer höheren Innovationsgeschwindigkeit profitieren sollen. Auf die Absichtserklärung folgte eine mehrmonatige Phase der sorgfältigen Prüfung des Vorhabens. Der Vertrag wurde Ende August von den Aufsichtsgremien beider Unternehmen bestätigt.
Neues Joint Venture für die Prozessautomation
Ein Bestandteil der Partnerschaft ist die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens zur Entwicklung und Herstellung von Prozesslösungen für die Dekarbonisierung. SICK und Endress+Hauser werden jeweils 50 % der Anteile an dem Joint Venture halten. SICK wird die produktgenerierenden Einheiten seines Geschäftsbereichs „Cleaner Industries“, mit etwa 730 Mitarbeitenden an mehreren Standorten in Deutschland, in das Joint Venture einbringen.
Weiterer Kernpunkt ist der Wechsel von rund 800 SICK-Mitarbeitenden in 42 Ländern in Vertrieb und Service der globalen SICK-Sales und Service Units mit Fokus „Cleaner Industries“ zu Endress+Hauser. In den Sales Centern von Endress+Hauser werden sie die Produktlösungen des Joint Ventures an zusätzliche Prozesskunden weltweit vertreiben, weitere Märkte erreichen und neue Anwendungsfelder erschließen.
Keine Veränderungen für Bestandskunden beider Unternehmen
Nach der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung bereiten beide Unternehmen mit hoher Priorität den nahtlosen Übergang des Geschäfts und die Inbetriebnahme des Joint Ventures vor. Das sogenannte „Closing“, der Vollzug der Transaktion, ist zum Jahreswechsel 2024/2025 geplant, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Bis dahin ergeben sich keine Veränderungen für Kunden in der Prozessautomatisierung, die auf die kontinuierliche Lieferfähigkeit und Kundenbetreuung in unveränderter Qualität vertrauen können. Das starke Kerngeschäft der Fabrik- und Logistikautomation, in dem SICK über 80 % seines Umsatzes generiert, bleibt von dem vereinbarten Zusammenschluss mit Endress+Hauser unberührt und wird durch eine stärkere Fokussierung profitieren.
„Wir wollen die nachhaltige Transformation in der Prozessindustrie vorantreiben und unsere Kunden bestmöglich dabei unterstützen, die Chancen der Dekarbonisierung zu nutzen. Daher bringen SICK und Endress+Hauser Technologiekompetenz und Marktexpertise zusammen. Im Sinne unserer Kunden und Mitarbeitenden freuen wir uns auf die strategische Partnerschaft, um die Zukunft der Prozessautomation gemeinsam zu gestalten“, sagt Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der SICK AG.
„Diese strategische Partnerschaft eröffnet SICK und Endress+Hauser Chancen für Wachstum und Entwicklung. Wir gehen diesen Weg, weil wir in der Zusammenarbeit und durch die Vernetzung gemeinsam in überschaubarer Zeit mehr erreichen können als jede Seite für sich allein – zum Nutzen unserer Kunden, der Mitarbeitenden und beider Unternehmen“, sagt Dr. Peter Selders, CEO der Endress+Hauser Gruppe.
Beiden Unternehmen ist es ein wichtiges Anliegen, den Mitarbeitenden unverändert attraktive Arbeitsbedingungen anzubieten und die hohe Fachkompetenz im Bereich der Prozessautomation zu stärken und gemeinsam mit dem Markt auszubauen. Die Arbeitnehmervertretung des SICK-Konzerns unterstützt die Partnerschaft und hat gemeinsam mit dem Arbeitgeber den geplanten Übergang im Sinne der Beschäftigten vorbereitet.
Weitere Informationen gibt es unter www.sick.com und www.endress.com.