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Ingenieurmonitor: Spürbare Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt

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Autor: Jonas Völker

Doch auch auf Seiten der Arbeitssuchenden macht sich die Abkühlung bemerkbar. So suchten im selben Zeitraum 32.461 Personen eine Beschäftigung in einem Ingenieurberuf. Verglichen zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der arbeitslos Gemeldeten damit um 10,2 %. Da die Ingenieurarbeitgeber ihr Stammpersonal in der Regel halten, manche von ihnen jedoch vorübergehend auf Neueinstellungen verzichten, dürfte dieses Problem insbesondere jüngere Ingenieur*innen mit auslaufenden Projektverträgen sowie Berufseinsteiger*innen betreffen.

Teile Ostdeutschlands verzeichnen Anstieg der Ingenieurnachfrage

Der Ingenieurarbeitsmarkt zeigt aktuell insgesamt eine sehr uneinheitliche Entwicklung: Stark industrienahe Qualifikationen erleben einen temporären Nachfragerückgang, während bau- oder dienstleistungsnahe Qualifikationen unverändert sehr stark auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt sind.
Die ungleichmäßige Entwicklung setzt sich fort, wenn die Ingenieurnachfrage in den unterschiedlichen Regionen betrachtet wird. Zwar ist in sämtlichen großen Regionen ein Rückgang der offenen Stellen zu verzeichnen. In Teilen Ostdeutschlands – konkret in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – ist noch keine Eintrübung, sondern sogar ein Anstieg zu verzeichnen.
Weiterhin liegen hohe Engpässe liegen in den Informatikberufen (464 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen) sowie den Bauingenieurberufen (554) vor. Verglichen zum Vorjahresquartal hat sich der Engpass in den meisten betrachteten Arbeitsmarktregion entspannt. In Sachsen-Anhalt und Thüringen jedoch betrug der Anstieg der Engpassrelation rund 3,0 %, in Sachsen 0,2 %.

Ausländische Ingenieur*innen zur Fachkräftesicherung

Allen voran führt die demografische Entwicklung dazu, dass die Zuwanderung als Instrument zur Fachkräftesicherung in den Ingenieurberufen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Bundesschnitt haben ausländische Ingenieur*innen einen Anteil von 8,9 % an allen Beschäftigten in Ingenieurberufen.
Dabei liegen sechs Bundesländer über dem Bundesschnitt: Neben den Stadtstaaten Hamburg und Bremen sind dies die forschungs-, innovations- und wirtschaftlich leistungsstarken südlichen Flächenländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.
Ein deutlich niedrigerer Anteil ausländischer Beschäftigter in Ingenieurberufen lässt sich hingegen in den ostdeutschen Bundesländern beobachten. Aufgrund des besonders hohen Anteils älterer Ingenieur*innen haben allerdings gerade diese Länder hinsichtlich der Fachkräftesicherung einen sehr hohen Handlungsbedarf. Gelingt es den östlichen Bundesländern nicht, zeitnah eine nachhaltige Willkommenskultur zu entwickeln und deutlich mehr ausländische Ingenieur*innen als bislang zu gewinnen, werden sich die demografischen Probleme im Ingenieurbereich dort nicht bewältigen lassen – mit gravierenden Folgen für die regionale Wirtschaft.
Der vollständige VDI-/IW-Ingenieurmonitor ist auf der Website des VDI kostenfrei verfügbar.

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