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Künstliche Intelligenz: Elon Musk will Mensch und Maschine vereinen

Elon Musk will in Ihren Kopf. Mit seiner neuesten Firmengründung Neuralink forscht der US-Innovator daran, das menschliche Gehirn mittels implantierter Chips mit Maschinen verbinden zu können. Mit der neuartigen Mensch-Maschinen-Schnittstelle soll unter anderem das Smartphone gesteuert werden können. Erste Experimente am Menschen kündigte der Tesla-Gründer bereits für 2020 an.

von | 04.11.20

Elon Musk will Bluetooth-fähige Implantate in menschliche Gehirne einsetzen und behauptet, dass die Geräte Telepathie unter anderem ermöglichen und die Motorik bei Menschen mit Verletzungen reparieren könnten. Am vergangenen Dienstag sagte der CEO von Tesla (TSLA) und SpaceX, dass seine Neuralink-Geräte aus einem winzigen Chip bestehen werden, der mit 1.000 Kabeln verbunden ist, die ein Zehntel der Breite eines menschlichen Haares messen.
Der Mensch als Plug-&-Play-Device
Darüber hinaus verfüge der Chip laut Musk über einen USB-C-Anschluss, den gleichen Adapter, den Apple Macbooks verwenden. Der Chip soll sich über Bluebooth mit einem kleinen Computer verbinden, der über dem Ohr getragen wird, aber auch z. B. mit einem Smartphone.
"Wenn du etwas in ein Gehirn stecken willst, willst du, dass es nicht groß wird", sagte Musk und spielte auf die winzige Größe des Geräts an. Neuralink, das dazu von Musk gegründete Startup, sagt, dass die Geräte von Menschen verwendet werden können, die eine Gedächtnisstütze suchen, oder von Schlaganfallopfern, Krebspatienten, Tetraplegikern oder anderen mit angeborenen Defekten. Bis zu zehn Einheiten könnten im Gehirn eines Patienten platziert werden.
Mit Chips und Apps zum Maschinenflüsterer
Die Chips werden mit einer iPhone-App verbunden, die der Benutzer steuern kann. Die Geräte werden von einem Roboter installiert, der bei der Inbetriebnahme gebaut wird. Musk sagte, dass der Roboter, wenn er von einem Chirurgen bedient wird, zwei Millimeter große Löcher in den Schädel einer Person bohren wird, die vom Chip-Teil des Geräts wieder geschlossen werden.
"Die Schnittstelle zum Chip ist drahtlos, so dass Sie keine Kabel aus dem Kopf ragen haben", fügte Musk hinzu. Die Studien könnten vor Ende 2020 bereits am Menschen beginnen, sagte Musk und verglich das Verfahren mit der Lasik-Augenkorrektur, die lediglich eine Lokalanästhesie erfordert. Laut Musk sei dieses jüngste Projekt ein Versuch, mit Künstlicher Intelligenz (KI) einen positiven Einfluss auf die Menschheit zu haben.
Große Finanzspritze für Neuralink
Laut der New York Times hat Musk bislang rund 100 Millionen Dollar in das in San Francisco ansässige Unternehmen Neuralink investiert. Musk’s Plan zur Entwicklung von Human-Computer-Implantaten folgt ähnlichen Bemühungen von Google und Facebook. Kritiker sind sich hingegen nicht so sicher, ob Kunden Technologieunternehmen mit direkt aus dem Gehirn portierten Daten vertrauen sollten.
"Die Idee, große Unternehmen mit unseren Hirndaten zu betrauen, sollte ein gewisses Maß an Unannehmlichkeiten für die Gesellschaft mit sich bringen", sagte etwa Daniel Newman, Chefanalyst bei Futurum Research und Mitautor des Buches Mensch/Maschine. "Es gibt keine Beweise dafür, dass wir vertrauen oder uns damit abfinden sollten, in diese Richtung zu gehen", fügte er hinzu. Während die Technologie denen mit einer Art Hirnverletzung oder Trauma helfen könnte, "könnte das Sammeln von Daten aus der Rohhirnaktivität Menschen einem großen Risiko aussetzen und dazu benutzt werden, sie zu beeinflussen, zu manipulieren und auszunutzen", sagte Frederike Kaltheuner von Privacy International CNN Business. "Wer hat Zugang zu diesen Daten? Werden diese Daten an Dritte weitergegeben? Die Menschen müssen die volle Kontrolle über ihre Daten haben."
Die Technologiebranche gerät immer mehr unter Druck, wie sie mit Daten umgeht. Frankreich verhängte im Januar eine Geldstrafe gegen die Google-Mutter Alphabet wegen Verstoßes gegen die EU-Online-Datenschutzbestimmungen. Berichten zufolge droht Facebook in den Vereinigten Staaten eine hohe Geldstrafe wegen eigener Datenschutzverletzungen.
Auch Tesla hat mit veröffentlichten Datenlecks zu kämpfen. Im Jahr 2018 sagten Forscher der Sicherheitsfirma RedLock, dass Teslas Cloud-Speicher angegriffen wurde.
Nachfolgend können Sie die gesamte Präsentation von Elon Musk im Video verfolgen:

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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