Generic filters
FS Logoi

HANNOVER MESSE: Von A wie Automation bis Z wie Zuversicht

Mit 4.000 Ausstellern, KI als Topthema und Kanada als Partnerland will die HANNOVER MESSE Optimismus verbreiten – und Antworten auf drängende Fragen der globalen Industrie liefern.

von | 28.03.25

Hannover Messe: Grüne Energie und Wasserstoff im Fokus
Quelle: Deutsche Messe
Hannover Messe

Wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen, Klimawandel – die Herausforderungen für die Industrie sind groß. Diesen Herausforderungen will die Hannover Messe 2025 mit Optimismus begegnen.

Doch die deutsche und europäische Wirtschaft hat starke Trümpfe in der Hand. Ihre Produkte gehören weltweit zu den gefragtesten. Die Aufgabe für die Zukunft lautet, sie noch effizienter, ressourcenschonender und wettbewerbsfähiger zu produzieren.

Künstliche Intelligenz, Automatisierung und internationale Partnerschaften spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Woche der Zuversicht

„Uns erwartet eine Woche der Zuversicht“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. „Ja, die Herausforderungen sind vielfältig und hinlänglich beschrieben. Zu wenig wird jedoch über die Stärken der deutschen und europäischen Industrie bei Innovation und Technologie im Zusammenspiel mit ihren globalen Partnern gesprochen.“

Deutsche Produkte gewinnen weltweit an Beliebtheit. Besonders in den USA und China erhalten sie Bestnoten – mit steigender Tendenz, wie aktuelle Studien zeigen.

„Unsere Produkte sind global wettbewerbsfähig“, sagt Köckler. „Doch die Produktion in Deutschland und Europa steht unter Druck.“ Hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und zunehmende Regulierung stellen die Industrie vor große Herausforderungen. Lösungen wie Automatisierung, künstliche Intelligenz und internationale Kooperationen rücken damit in den Fokus.

Genau hier setzt die HANNOVER MESSE an. Sie präsentiert Innovationen und technologische Lösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Auf der Messe zeigen rund 4.000 Unternehmen aus Maschinenbau, Elektro- und Digitalindustrie sowie Energiewirtschaft Lösungen für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft.

Von der Anwendung von KI zur Optimierung von Fertigungsabläufen über die Automatisierung komplexer Produktionsprozesse bis hin zum Einsatz von Wasserstoff zum Betrieb ganzer Produktionsanlagen.

Zu den ausstellenden Unternehmen zählen internationale Technologiekonzerne.

Amazon Web Services, Bosch, Google, Microsoft, Schneider Electric oder Siemens ebenso wie mittelständisch geprägte Global Player wie Beckhoff, Festo, Phoenix Contact, Rittal, Schaeffler oder SEW.

Renommierte Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer oder das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) skizzieren die Industrielösungen von morgen und mehr als 300 Startups aus unterschiedlichen Technologiefeldern zeigen Innovationen mit disruptivem Potenzial.

KI für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Angesichts des steigenden Wettbewerbsdrucks benötigen Unternehmen Lösungen, die Produktivität und Effizienz unmittelbar steigern – die Lösung liegt in KI.

Siemens zeigt die Weiterentwicklung des Industrial Copilot: Ein KI-Assistent, der entwickelt wurde, um Fachkräfte in der Industrie zu unterstützen.

Er hilft dabei, Aufgaben wie das Schreiben von Steuerungs-Codes zu erleichtern oder Maschinenfehler zu diagnostizieren.

Dabei kommuniziert er mit dem Maschinenbediener in natürlicher Sprache, was die Produktivität steigert und die Arbeit erleichtert.

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zeigt, wie zwei Roboter autonom verschiedene Typen von Elektrobatterien zerlegen, Teile austauschen und noch verwendbare Batterieteile zu neuen Einheiten zusammensetzen.

Der Demonstrator ist ein praktisches Beispiel dafür, wie alte Produkte automatisch und kosteneffizient zerlegt und zu neuen Produkten zusammengesetzt werden können.

Das deutsche Startup und KI-Hoffnung Aleph Alpha präsentiert, wie Geschäftsprozesse mit generativer KI um 30 Prozent effizienter werden.

Dabei teilt Aleph Alpha Erfahrungen aus zahlreichen Kundenprojekten und deren Implementierung in der Produktion.

„Entscheidend ist, dass Unternehmen wissen, wie sie KI schnell und zielgerichtet in ihre Prozesse integrieren können. Genau diese Antworten liefert die HANNOVER MESSE – mit praxisnahen Lösungen, Expertenwissen und konkreten Anwendungsbeispielen für den sofortigen Einsatz“, so Köckler.

Automatisierung, Digitalisierung und Robotik zum Anfassen

Auf der HANNOVER MESSE steht vor allem das Erleben von Technologie und ihrem praktischen Nutzen im Mittelpunkt.

Besucher:innen können live erleben, wie moderne Technologien ihre Produktion effizienter, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger machen.

Als Beispiel nennt Köckler den Application Park. Eine ganze Ausstellungsfläche, auf der demonstriert wird, wie moderne Robotiklösungen die Effizienz in der Produktion steigern können.

Dort wird unter anderem gezeigt, wie das Laserschweißen per Roboter optimiert wird oder wie die Produktion von Batteriezellen effizienter und nachhaltiger gestaltet werden kann.

Eine Projektgruppe aus 11 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, darunter Bosch Rexroth, FANUC und Fraunhofer, demonstriert, wie die robotergestützte Produktion von Batteriezellen und -packs für E-Fahrzeuge skaliert und optimiert werden kann.

Angesichts der wachsenden Nachfrage nach E-Fahrzeugen gewinnen sowohl die Produktion als auch das Batterierecycling zunehmend an Bedeutung.

Wie dies in Zukunft auch in Europa erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigt das gemeinsame Projekt.

Köckler betont: „Durch die auf der Messe gezeigten Anwendungsbeispiele erhalten Unternehmen wertvolle Impulse, um ihre Produktionsprozesse zu optimieren – mit dem Ziel, schneller, präziser und ressourcenschonender zu fertigen.“

Schlüsseltechnologie Wasserstoff: von Elektrolyse bis Betankung

Die HANNOVER MESSE zeigt, wie Wasserstoff eine zentrale Rolle für die Energie- und Mobilitätswende spielen kann.

Angesichts der globalen Klimaziele und steigenden Energiekosten rückt die Technologie zunehmend in den Fokus von Industrie, Politik und Forschung.

Zahlreiche Unternehmen präsentieren auf der Messe innovative Lösungen – von der Elektrolyse über Speicherung und Transport bis hin zur Anwendung in der Industrie und Mobilität.

Bosch präsentiert seinen PEM-Elektrolyse-Stack, eine Schlüsseltechnologie für die effiziente Produktion von grünem Wasserstoff.

Der Stack zeichnet sich durch seine hohe Effizienz aus und wandelt Strom besonders effektiv in Wasserstoff um, sodass weniger Energie verloren geht.

Maximator zeigt Hochdrucktechnologien für die Wasserstoffspeicherung und -betankung. Diese Lösungen ermöglichen eine sichere und effiziente Speicherung sowie schnelle Betankung von Wasserstoff, was für den Ausbau der Wasserstoffmobilität und industrielle Anwendungen entscheidend ist.

Geopolitischer Rahmen erfordert entschlossenes Handeln

„Wettbewerbsfähigkeit hängt auch von einer klaren wirtschaftspolitischen Strategie ab“, betont Köckler. „In den vergangenen Monaten war oft von geopolitischen Unsicherheiten die Rede. Doch seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten hat sich diese Unsicherheit in eine schonungslose Klarheit gewandelt. Die USA verfolgen konsequent ihre ‚America First‘-Politik, während China seine Industrie massiv und gezielt unterstützt.“

Für Europa und Partner wie Kanada, das diesjährige Partnerland der Messe, sei es an der Zeit, enger zusammenzurücken und eine gemeinsame geo- und wirtschaftspolitische Strategie entschlossen voranzutreiben.

„Als Partnerland der HANNOVER MESSE 2025 sind wir bereit, globale Partnerschaften aufzubauen und Investoren einzuladen, unser dynamisches Geschäftsumfeld und unsere vielfältigen Talente kennenzulernen. Diese Veranstaltung ist ein Fest für Kanadas visionäre Technologien und unser Engagement für globale Innovation und Nachhaltigkeit“, sagt François-Philippe Champagne, Finanzminister von Kanada.

Hannover Messe: Eröffnungs-Keynote von Olaf Scholz

Vor diesem Hintergrund bietet die HANNOVER MESSE eine Vielzahl an Foren und Konferenzen, die den Austausch zwischen Expert*innen aus Industrie, Politik und Wissenschaft fördern und wertvolle Impulse für Innovation und Fortschritt geben.

Den Auftakt macht das Wirtschaftsforum der HANNOVER MESSE am Nachmittag des 30. März. Angesichts des globalen Wettbewerbs werden dort die entscheidenden Fragen adressiert.

Welche industriepolitischen Weichen stellt die neue EU-Kommission und wie kann Europa seine Innovationskraft sichern?

Darüber diskutieren unter anderem: Cedrik Neike, CEO Digital Industries von Siemens, Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI), und Tanja Rückert, Chief Digital Officer und Geschäftsführerin der Robert Bosch GmbH.

Die feierliche Eröffnung der HANNOVER MESSE findet am Abend des 30. März statt. Erstmals mit einem Sprecher aus der Industrie.

Siemens-CEO Roland Busch hält die Eröffnungs-Keynote, gefolgt von Bundeskanzler Olaf Scholz und Vertretern des Partnerlands Kanada, die die Messe offiziell eröffnen.

Bühne frei für die Frauen der Industriebranche

Am Messedienstag lädt die Plattform Industrie 4.0 zum Leaders’ Dialogue. Diesmal zum Thema Data-driven Industry.

Hochrangige Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der Telekom AG, und Prof. Dr. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, diskutieren über die Zukunft der datengetriebenen Industrie – von KI bis zum Industrial Metaverse.

Der Karrierekongress FEMWORX bringt am Donnerstag und Freitag Frauen in der Industrie auf die große Bühne.

Mit 100 Referentinnen, über 70 Programmpunkten und 1 700 Teilnehmerinnen steht die Stärkung und Vernetzung von Frauen in der Industrie im Mittelpunkt. Themen: Karriere, New Work, Leadership und Entrepreneurship.

Auf den Bühnen sprechen unter anderem Nicole Büttner, Gründerin und Geschäftsführerin von Merantix Momentum, Irene Bader, Vorstandsmitglied von DMG MORI, sowie Zarah Bruhn, Gründerin von Social Bee.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

IT4OT Services: Neues NAMUR-Praxispapier erschienen
IT4OT Services: Neues NAMUR-Praxispapier erschienen

Der Arbeitskreis 4.22 „IT/OT Convergence“ der NAMUR hat ein neues AK-Praxispapier mit dem Titel „IT4OT Services“ veröffentlicht. Das Papier hat das Ziel, unabhängig der im Unternehmen vorhandenen IT/OT Organisation, die Verantwortlichen darin zu unterstützen benötigte OT-Anforderungen zu definieren, für die IT4OT Services benötigt werden. Das deutschsprachige Dokument steht zum kostenfreien Downlaod zur Verfügung.

mehr lesen
Wasserstoffhochlauf: VDI veröffentlicht praxisnahe Handlungsempfehlungen
Wasserstoffhochlauf: VDI veröffentlicht praxisnahe Handlungsempfehlungen

Der Wasserstoffhochlauf braucht andere Maßstäbe als ein ausgereifter Markt, erklärt der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in einer Pressemeldung. Technologien im Aufbau müssten sich zunächst technologisch, infrastrukturell und industriell etablieren, bevor sie sich vollständig dem Wettbewerbsdruck stellen können. Eine Bewertung allein nach heutigen Kosten- und Marktparametern sei daher nicht angemessen. In diesem Kontext greife die Kritik des Bundesrechnungshofs hinsichtlich der heutigen hohen Kosten zu kurz, notwendig sei ein breiterer Blick auf die Ursachen.

mehr lesen
Was ist Industrial AI? ZVEI veröffentlicht neues Whitepaper
Was ist Industrial AI? ZVEI veröffentlicht neues Whitepaper

Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig, auch der Einsatz in der Elektro-und Digitalindustrie weckt große Erwartungen. Aber was steckt eigentlich hinter der industriellen KI oder Industrial AI? Was unterscheidet Industrial AI von generativer KI und welche Vorrausetzungen braucht der Einsatz von industrieller KI in der EDI? Das zeigt das neue Whitepaper des ZVEI, das zum kostenfreien Download zur Verfügung steht.

mehr lesen
Tarifverhandlungen: Mindestjahresbezüge in der Chemie bleiben 2026 unverändert
Tarifverhandlungen: Mindestjahresbezüge in der Chemie bleiben 2026 unverändert

Aufgrund der existenziellen Krise in der Chemieindustrie gelten die 2024 ausgehandelten Mindestjahresbezüge für akademisch gebildete naturwissenschaftliche und technische Angestellte in der Branche auch im Jahr 2025 unverändert weiter. Darauf haben sich der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und der Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) nach mehreren intensiven Gesprächsrunden verständigt.

mehr lesen

atp weekly

Der Newsletter der Branche

Ihr kostenfreier E-Mail-Newsletter für alle Belange der Automatiserung.

Sie möchten das atp magazin testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen das atp magazin kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03