Seit 2020 arbeiten die Bahninitiativen Reference CCS Architecture (RCA) und Open CCS Onboard Reference Architecture (OCORA) an dem Konzept: „Safe Computing Platform“. Damit soll eine Infrastruktur eingeführt werden, die große Datenmengen sicher und in Echtzeit verarbeitet. Sie ist für den Einsatz in Zügen und im Gleisnetz vorgesehen. Derzeit wird eine erste Version der Programmierschnittstelle (API) zwischen Bahnanwendungen und der „Safe Computing Platform“ entwickelt.
IT-Plattform-Architektur: Trennung von Applikation und Plattform
Mit dem Konzept führen die Initiativen eine standardisierte Methode ein. Diese trennt die Applikationen von der Datenverarbeitungsplattform. Auf diese Weise soll der Bahnsektor insgesamt auf einen größeren Markt von Applikations- und Plattform-Herstellern zurückgreifen können, ohne dabei die hohen Sicherheitsanforderungen zu verletzen. Mit der Trennung sollen auch die unterschiedlichen Entwicklungsphasen von Applikationen und Plattformen berücksichtigt werden.
Erste Version der Programmierschnittstelle aktuell in Entwicklung
Gegenwärtig arbeiten IT- und Bahnunternehmen sowie Hersteller von Leit- und Sicherungstechnik an einer ersten möglichen Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) zwischen sicherheitsrelevanten Bahnanwendungen und der geplanten „Safe Computing Platform“. An dieser Kooperation beteiligen sich: DB Netz AG, duagon AG, Nederlandse Spoorwegen, Schweizerische Bundesbahnen, Siemens Mobility GmbH, SNCF Voyageurs, SNCF Reseau, SYSGO GmbH, Thales und Wind River. Die Entwicklung einer sicheren Kommunikationsarchitektur übernimmt das Unternehmen Real-Time Innovations mit Sitz in den USA. Eine erste Version soll im Frühjahr 2022 von der RCA und der OCORA veröffentlicht werden.