Das jüngst in Betrieb genommene SF6-freie Umspannwerk der ED Netze in Löffingen verbessert nicht nur die Klimabilanz des Stromnetzes. Vernetze Sensoren und datenbasierte Services von Schneider Electric liefern zudem die Grundlagen für prädiktive Wartung.
Viele Anlagen in unserem Stromnetz stammen aus einer Zeit, als die Digitalisierung bestenfalls in den Kinderschuhen steckte. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Kontrolle und Wartung solcher Betriebsmittel zyklisch in regelmäßigen Intervallen nach festen Zeitplänen erfolgt, während die Zeit zwischen den Inspektionen im Blindflug vergeht. Tritt dann ein Fehler auf, muss das Problem unter hohem Zugzwang identifiziert und gelöst werden. Dieses Vorgehen ist ineffizient und führt im Fall eines Stromausfalls zu hohen Kosten und Unmut in Haushalten und Betrieben.
Digitale Wartungskonzepte
Die Digitalisierung eröffnet Möglichkeiten, um Fehler in elektrischen Anlagen zu antizipieren und das Risiko für Ausfälle durch vorbeugende Maßnahmen zu minimieren. Präventive (vorbeugende) Services sammeln die Sensordaten aus den Anlagen und überstellen sie an eine in der Regel cloudbasierte Softwarelösung. Die Daten werden nicht nur in der Cloud überwacht und dokumentiert, sondern auch im Connected Services Hub analysiert. Hierbei handelt es ich um ein Team von Experten welches die Elektrischen Betriebsmittel permanent überwacht. Treten erste Auffälligkeiten auf, werden die Verantwortlichen automatisch informiert und können zumeist einschreiten, bevor das Betriebsmittel ausfällt. Zahlreiche Analysen zeigen, dass sich bereits mit diesem Konzept die Gesamtbetriebskosten senken lassen.
Noch wirksamer sind prädiktive (vorausschauende) Services, wie sie jetzt die ED Netze gemeinsam mit Schneider Electric im Umspannwerk Löffingen realisiert hat – übrigens dem ersten SF6-freien Umspannwerk für die Primärverteilung im deutschen Mittelspannungsnetz.
Digitalisierung und Klimaschutz in Löffingen
In Löffingen besteht das Umspannwerk aus 17 gasisolierten Schaltfeldern, die anstelle von SF6 reine Luft zur Isolierung nutzen. SF6 ist ein äußerst klimaschädliches Treibhausgas mit einem 25.200-fach höheren Global-Warming-Potenzial als CO2 und unterliegt internationalen Regulierungen. Daher war es wichtig, alternative Technologien bei dem neuen Umspannwerk zu berücksichtigen. Die zum Einsatz gekommenen AirSeT-Anlagen funktionieren mit reiner Luft und erhöhtem Druck und haben damit ein Global-Warming-Potential von 0.
In Kombination mit modernen Sensoren ermöglichen die Anlagen ein detailliertes Monitoring, vorausschauende Wartung und eine sichere Cloud-Anbindung für weitere Servicedienstleistungen. Die gewonnenen Daten dienen dem lokalen Monitoring und werden über eine sichere Cloud-Anbindung dem Connected Services Hub von Schneider Electric bereitgestellt. Eine erweiterte Analytik über die Software EcoStruxure Asset Advisor führt zu individuellen Risikobewertungen, prädiktiven Analysen und halbjährlichen Berichten. Das proaktive Alarmsystem informiert über Auffälligkeiten und ermöglicht Unterstützung aus der Ferne bei der Fehlerbehebung. Somit sind die Verantwortlichen stets über den Zustand der Anlage informiert. Diese prädiktive Diagnostik erhöht die Sicherheit, trägt zur Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Anlage bei und senkt die Gesamtbetriebskosten.
Weitere Informationen gibt es unter www.se.com.