Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, ist auf der ACHEMA und empfiehlt Ihnen zwei Highlights für Ihren Besuch.
1. Use Case: „NOA – Efficient Maintenance“
Am NAMUR-ZVEI-Gemeinschaftsstand (Halle 11.0, C43) erwartet Sie ein besonderes Highlight, das auf dem NOA-Konzept (NAMUR Open Architecture) und der Verwaltungsschale (engl. Abkürzung AAS für Asset Administration Shell) aufbaut. Die vorhandenen Feldgeräte einer realen Anlage sind über ihre jeweilige Technologie (4..20 mA+HART, Feldbus oder Ethernet-APL) mit dem NOA-Gateway verbunden. Das Gateway fragt zyklisch die jeweiligen Daten des NOA-Datenmodells (PA-DIM) ab. Es ist sowohl mit einer App zur Prüfung auf Eigensicherheit als auch mit einem System zur Erstellung von R&I-Schemata verbunden.
Wenn vor Ort ein Gerät ausgetauscht wird, „merkt“ das NOA-Gateway, dass sich Hersteller, Gerätetyp und Seriennummer verändert haben.
- Die Software zur Prüfung der Eigensicherheit erhält die Informationen über einen Gerätewechsel. Daraufhin lädt sie sich aus einem AAS-Repository (das beim Betreiber oder auch beim Hersteller liegen kann) die für den Nachweis der Eigensicherheit erforderlichen Daten wie Kapazitäten und Induktivitäten. Damit kann die App prüfen, ob das Ersatzgerät geeignet ist und erstellt einen entsprechenden Nachweis. (In der Praxis müsste das natürlich vor dem Einbau geprüft werden, aber das sei dem Demonstrator verziehen.)
- Beim CAE-System zur Erstellung der R&I-Schemata muss die Betriebstechnik den Befehl „Exchange Device“ aufrufen, woraufhin die Daten Hersteller, Gerätetyp und Seriennummer in der Dokumentation aktualisiert werden. Dieser Aktualisierung könnte auch automatisiert werden, aber hier ist eine bewusste menschliche Entscheidung zur Akzeptanz des Wechsels sinnvoll.
Dieser Demonstrator der IGR – Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR) e. V. – zeigt die Machbarkeit der Use Cases „Prüfung auf Eigensicherheit“ und „Documented as built“ auf Basis der Standards NOA und Verwaltungsschale.
2. Use Case: Instandhaltung mit der Verwaltungsschale
Ein Use Case der ISPE-Arbeitsgruppe Pharma 4.0 zeigt eine durchgehende Anwendung der Verwaltungsschale für die Instandhaltung:
- Die Daten in AAS-Format (.aasx) werden in einem AAS-Repository gespeichert und von den Datenlieferanten und -nutzern ein- sowie ausgelesen.
- Die Hersteller stellen die benötigten Informationen der Geräte, insbesondere die technischen Daten und Instandhaltungs-Anweisungen als AAS bereit.
- Eine Software zur Maintenance-Planung erstellt die Instandhaltungspläne und legt sie im AAS-Repository ab.
- Für die Ausführung erhält die Instandhaltung alle benötigten Informationen wie Handbücher, Werkzeuglisten und stellt die Wartungsberichte ins AAS-Repository ein.
Dieser Use Case wurde durch die Firmen Boehringer Ingelheim, Endress+Hauser, Gemü, Hamilton, Inneo, PLC, Siemens, Tautomation und Zeta erstellt.
Schauen Sie ihn sich an den Ständen von Endress+Hauser (Halle 11.1, Stand C27), Gemü (Halle 8.0, Stand F4), Hamilton (Halle 11.1, Stand F43), Siemens (Halle 1.0, Stand E3, Tisch 417) oder Zeta (Halle 9.0, Stand D14) an!
Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz
Chefredakteur Industry atp magazin
atp@TAUTOMATION.consulting