Generic filters
Exact matches only
Search in title
Search in excerpt
Search in content
FS Logoi

SECURITY UNTER KONTROLLE 2024: Wie nehmen wir Security in Betrieb?

Jonas Völker, Redaktionsleiter des atp magazins, meldet sich live von SECURITY UNTER KONTROLLE 2024 und berichtet über die wichtigsten Highlights.

von | 05.09.24

Das Moderatoren-Team Reinhold Nawroth und Sarah Fluchs begrüßten die Teilnehmenden gestern Morgen im Alten Kesselhaus im Areal Böhler in Düsseldorf.

Jonas Völker, Redaktionsleiter des atp magazins, meldet sich live von SECURITY UNTER KONTROLLE 2024 und berichtet über die wichtigsten Highlights.

Was wollen wir eigentlich von Security?

Genau diese Frage stand am ersten Kongresstag von SECURITY UNTER KONTROLLE 2024 am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf im Fokus. Reicht es, die geltenden Regularien blind zu erfüllen und wie es ein Referent treffend formulierte „mit Auditoren zu kämpfen“? Oder wollen wir uns wirklich vor Angriffen schützen?

Natürlich ist damit nicht gemeint, dass die geltenden Gesetze und Regularien ignoriert werden sollen, sondern eher die Motivation der umsetzenden Unternehmen. Wer Security nur angeht, um Behörden zu gefallen, wird damit nicht weit kommen, so das Credo der Vortragenden. „Security muss man für sich selbst machen!“, wurde es in der Podiumsdiskussion des ersten Tages treffend auf den Punkt gebracht.

Sicherlich keine bahnbrechend neue Erkenntnis, aber dennoch eine sehr wichtige, gerade mit Blick auf das „Superregulierungsjahr“ 2024, in dem die produzierende Industrie mit der NIS-2-Richtlinie (NIS2) und dem Cyber Resilience Act (CRA) wohl gleich zwei dicke Bretter bohren muss.

NIS2, CRA & Co. im Fokus bei SECURITY UNTER KONTROLLE 2024

Welche Hürden mit diesen beiden EU-Gesetzen auf die Branche zukommen, zeigten die ersten beiden Vorträge eindrucksvoll. Fest steht: beide Regulierungen sind bürokratische Ungetüme, die sowohl für betroffene Unternehmen aber ebenso die Behörden noch allerhand Herausforderungen bereithalten.

Doch auch die darüber hinaus schon geltenden Regulierungen wie etwa das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das BSI-Gesetz (KRITIS-Verordnung), KAS-51 oder in der Safety (TRBS 1115-1) enthalten Anforderungen an die Cybersecurity. Das Problem: all diese Regularien kommen von verschiedenen Behörden mit unterschiedlichen Ansprechpartnern. Wie kriegen Sie die alle nun unter einen Hut? Indem Security zur Konzern-Aufgabe und Querschnittsfunktion wird, die nicht jede einzelne Business Unit selbst übernimmt.

Von giftigen Christstollen und Internet auf Luxusyachten

Gleich im Anschluss wurde die bis dahin doch recht hohe Flughöhe deutlich reduziert und es ging konkreter um die Cybersicherheit der OT. Aber auch um giftige Christstollen, die oft bittere Mandeln enthalten, eine eigentlich hochgiftige Zutat, die unter kontrollierten Bedingungen aber super Geschmack liefern und in der Zutatenliste enthalten sind. Übertragen auf die Security bedeutet das, eine reine Software Bill of Materials (SBOM), also eine Software-Zutatenliste, ist zwar sehr gut, bringt aber ohne die richtige Handhabung (in diesem Fall Security Advisories) nur wenig. Wichtig dabei auch: es braucht schon während des Entwicklungsprozesses ein aktives Schwachstellenmanagement.

Große Schwachstellen lassen sich auch auf Luxusyachten finden, die im Grunde nichts anderes sind als OT-Systeme auf hoher See. Deren verbaute und mit dem Internet verbundenen Geräte lassen sich über entsprechende Websites recht einfach nicht nur finden, sondern auch aus der Ferne parametrieren. Denn es fehlen notwendige Patches der Systeme und die verwendeten Passwörter sind im sehr einfach zugänglichen Code oft direkt enthalten. Die genauen Positionsdaten der teilweise mehr als 100 Meter langen Yachten gibt es als Bonus gleich noch dazu.

Warum ist Security für Betreiber eigentlich so nervig?

Mit dieser Einstiegsfrage startete die spannende Podiumsdiskussion zum Abschluss des ersten Kongresstags. Fünf Diskutanten, vier davon Betreiber und ein Hersteller, sprachen über die größten Stolpersteine und Aha-Momente in Bezug auf ihre Security-Programme. Die wesentlichen Erkenntnisse:

  • Es kommt auf das Zusammenspiel von Betreiber, Integrator und Hersteller an. Die Qualität der Security bestimmt das schwächste Glied in der Kette.
  • Es braucht mehr Security-Champions in den Unternehmen. Dabei gilt: klare Verantwortlichkeiten schaffen und Personen wählen, die für das Thema wirklich brennen.
  • Der Unterschied zwischen IT- und OT-Security an sich ist nicht unbedingt sehr groß. Erst die Produktionsanwendungen steigern die Komplexität immens.
  • Die aktuellen regulatorischen Anforderungen sind ein gutes Argument, das C-Level in Unternehmen von der Priorität von Security-Investitionen zu überzeugen.

SECURITY UNTER KONTROLLE 2024 macht aufmerksam, jetzt braucht es Umsetzung

Schon am ersten Kongresstag wurde deutlich, dass es nicht mehr unbedingt an der Wahrnehmung der Security hapert. Die steigenden Angriffszahlen tun hier ihr Übriges. Viel mehr liegt die Herausforderung in der konkreten Umsetzung im Feld.

Wie Ihnen dies gelingt, zeigte SECURITY UNTER KONTROLLE in diesem Jahr wieder einmal eindrucksvoll. Wer mehr über die diesjährige Ausgabe erfahren möchte, sollte dem Kongress auf LinkedIn und Youtube  folgen. In den kommenden Tagen und Wochen werden dort weiteres Material, inklusive der Aufzeichnungen der Vorträge, veröffentlicht.

Jonas Völker
Redaktionsleiter atp magazin
j.voelker@vulkan-verlag.de

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Cybersecurity: Investitionen in Deutschland steigen auf über 10 Milliarden Euro
Cybersecurity: Investitionen in Deutschland steigen auf über 10 Milliarden Euro

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investiert Deutschland erstmals mehr als 10 Milliarden Euro in Cybersecurity. Im laufenden Jahr steigen die entsprechenden Ausgaben um 13,8 % auf insgesamt 11,2 Milliarden Euro. Damit wächst der deutsche IT-Sicherheitsmarkt auch im internationalen Vergleich besonders stark, wie der Digitalverband Bitkom berichtet.

mehr lesen
Brandaktuell: Die Mediadaten des atp magazins für 2025!
Brandaktuell: Die Mediadaten des atp magazins für 2025!

Die Mediadaten des atp magazins für das Jahr 2025 sind erschienen! Im neuen Look und mit einigen neuen Möglichkeiten für Ihre Präsentation. Werfen Sie einen Blick hinein. Denn auch im nächsten Jahr erscheinen wieder neun Ausgaben randvoll mit Entwicklungen und Highlights aus der Automatisierungswirtschaft. Planen Sie schon jetzt mit dem atp magazin, dem deutschen Fachmagazin für Automatisierung und Digitalisierung.

mehr lesen
Call for Papers: AI powers Automation!
Call for Papers: AI powers Automation!

Der Titel der AUTOMATION 2024 lautete „AI beats Automation?“ und das Motto wurde in Baden-Baden viel diskutiert. Wie bereits Thomas Tauchnitz im atp weekly bemerkt hat (s. QR-Code),
zeigte sich, dass die KI in der Automatisierung angekommen ist. Dabei wird die klassische Automation nicht durch KI ersetzt, sondern ergänzt. Einerseits können KI-Methoden in vielen Bereichen
eine wertvolle Ergänzung des Werkzeugkastens der Automatisierungstechnik sein. Andererseits aber braucht die KI die Automatisierung, denn nur automatisierte und entsprechend
vernetzte Anlagen können die Daten liefern, die die KI zum Training braucht.

mehr lesen
ZVEI: Exporte der Elektro- und Digitalindustrie sinken deutlich
ZVEI: Exporte der Elektro- und Digitalindustrie sinken deutlich

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2024 geringer ausgefallen als ein Jahr zuvor: Mit einem Wert von 18,6 Milliarden Euro verfehlten sie ihr Vorjahresniveau um 7,6 %. „Der Rückgang im August zeigt, dass eine Trendwende im Exportgeschäft noch auf sich warten lässt“, kommentiert ZVEI-Konjunkturexperte Matthias Düllmann.

mehr lesen

atp weekly

Der Newsletter der Branche

Ihr kostenfreier E-Mail-Newsletter für alle Belange der Automatiserung.

Sie möchten das atp magazin testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen das atp magazin kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03
Datenschutz
atpinfo.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
atpinfo.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: