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Nur genutzte Daten sparen Geld

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, erklärt an einem Beispiel, wie nützlich digitale Kommunikation sein kann.

von | 10.10.24

Ein Architektur-Beispiel, um digitale Kommunikation im Feld zu realisieren.
Foto: Thomas Tauchnitz

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, erklärt an einem Beispiel, wie nützlich digitale Kommunikation sein kann.

Fast jede Woche führe ich ein Gespräch darüber, ob sich eine digitale Kommunikation überhaupt lohnt. Eigentlich reicht es doch, die Messwerte zu bekommen!?! Zusätzliche Daten – das ist erst einmal ein Mehraufwand. Ich denke da immer an den alten Werbespruch der Zementindustrie: „Beton – es kommt drauf an, was man draus macht.“ Daten sammeln, um ein Datengrab (alias „Data Lake“) zu füllen, ist Verschwendung. Aber spätestens, wenn man einen attraktiven Use Case hat, werden Daten plötzlich wirtschaftlich sehr sinnvoll. Glücklich, wer dann schon eine Infrastruktur hat und nicht bei null anfangen muss.

Aua, so etwas sollte nicht passieren

Ein NAMUR-Kollege schilderte mir einen solchen Use Case. In diesem Unternehmen war durch einen Druckstoß das Diaphragma eines pH-Sensors zerbrochen. Erst nach zwei Tagen wurde festgestellt, dass die pH-Regelung auf den dadurch falschen Messwert geregelt hat – zwei Tagesproduktionen mussten verworfen werden. Der Schaden lag bei mehreren hunderttausend Euro. Er wäre leicht zu vermeiden gewesen, denn digitale pH-Sensoren liefern Vitalitätsdaten, mit denen ein solcher Schaden sofort zu erkennen ist… wenn man sie denn abfragt.

Aus Schaden wird man klug


Aufgrund der Schadenshöhe war das Management sehr schnell bereit, die nötigen Investitionen für den Austausch der pH-Sensoren gegen neue mit HART-Protokoll anzustoßen. Der programmtechnische Aufwand des Projekts war klein, weil die benötigten Messgrößen im NOA-Informationsmodell PA-DIM enthalten waren – es existiert sozusagen ein Standard-Stecker ohne Programmieraufwand. Jetzt werden zerbrochene Diaphragmen sofort erkannt und gemeldet. Und ein schöner Nebeneffekt: Durch die bessere Prozessüberwachung wurde auch die Ursache der bisher gar nicht wahrgenommenen Druckstöße erkannt und behoben.

Die Architektur ist denkbar einfach, siehe Abbildung oben. Wichtig ist, dass das NOA-Edge-Gateway die für die Umsetzung von HART auf PA-DIM benötigten FDI-Packages der Feldgeräte hat – sonst müsste man für jedes Gerät neu programmieren.

(Anmerkung: Für Feldgeräte mit Ethernet-APL und Profinet wird es hoffentlich auch demnächst NOA-Edge-Gateways geben, damit man keine Neuanlage mehr mit 4-20-mA-Feldgeräten aufbauen muss.)

Von fremden Fehlern lernen?

Dieses Beispiel für den Nutzen digitaler Kommunikation ist beeindruckend. 

Jetzt haben Sie die Wahl: Lernen Sie aus Fehlern anderer, oder wollen Sie sie lieber selbst machen? Und wenn Sie sagen: „Wir verwenden doch keine pH-Sensoren, dann brauchen wir das nicht!“, denken Sie bitte noch mal nach, welche Fehler Sie in Ihrem Betrieb bei einer besseren Datenlage vermeiden könnten.

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz
Chefredakteur Industry atp magazin
atp@TAUTOMATION.consulting

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