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Innovationen aus der Tiefe

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, denkt den Erfolg von Deepseek weiter.

von | 13.02.25

Lassen Sie uns in der Tiefe nach neuen Lösungen suchen!
Foto: Naja Bertold Jensen

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, denkt den Erfolg von Deepseek weiter.

Deepseek

Nein, ich bin kein Freund von chinesischen Erfindungen. Und keinesfalls will ich Abhängigkeiten von den USA durch Abhängigkeiten von China ersetzen (wobei wir dank unserer naiven Politik und unserer Käuflichkeit durch niedrige Preise sowieso von beiden abhängig sind). Aber an der „Erschütterung“ durch Deepseek hatte ich als Ingenieur doch auch Freude:

  • Da hat mal wieder ein „Kleiner“ den „Großen“ gezeigt, wie Innovation aussieht.
  • Pfiffig schlägt Masse“: Deepseek kommt mit den kleinen und veralteten Grafikkarten aus, die von China (noch) bezogen werden können, und braucht nicht die neuesten Modelle.
  • Die Technologie liegt nicht in den Tresoren der Oligarchen, sondern ist veröffentlicht. Wer will, kann sie auf eigenen Servern installieren. Sogar in Europa und rechtskonform.
  • Niemand braucht dafür Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen.
  • Und niemand braucht 500 Milliarden Dollar dafür, um seine Oligopole noch mehr zu stärken. Deepseek hat nach offiziellen Angaben nur 5,6 Millionen Dollar für das Training des Modells aufgewendet.

Pfiffige Ingenieure können Schranken überwinden

Mag sein, dass mein Informationsniveau über Large Language Models nicht hoch genug ist und ich noch korrigiert werde. Aber für mich bestätigt der Erfolg von Deepseek das, was wir immer wieder bei Start-ups sehen: Kleine, pfiffige und engagierte Unternehmen schaffen immer wieder das, was die „Großen“ als unmöglich bezeichnen. Das ist gut für unsere Wirtschaft und mit ein Grund, warum der Kapitalismus besser ist als die Planwirtschaft.

Wichtig ist es nur – da müssen wir besser werden –, die Ergebnisse der Start-ups schnell in den Markt zu bringen und zu nutzen. Da könnten die Großen durchaus helfen. Und an diesem Dienst dürfen sie dann auch gerne etwas verdienen. Das finde ich viel besser, als wenn sie ihre Beinahe-Monopole auszunutzen (Sie kennen Beispiele dazu, ich nenne sie lieber nicht ).

Also, liebe Ingenieurinnen und Ingenieure: Lasst uns Schranken überwinden!

Deepseek ist kein schlechter Name dafür: Lassen Sie uns in der Tiefe nach neuen Lösungen suchen. Die gehören dann auch uns und sind unabhängig von fremden staatlichen Einflüssen.

 

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz
Chefredakteur Industry atp magazin
atp@TAUTOMATION.consulting

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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