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Automatisierungsstruktur der Zukunft

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, denkt über mögliche zukünftige Automatisierungsstrukturen nach.

von | 24.01.25

Könnte so die Automatisierungsstruktur der Zukunft aussehen?
Foto: Thomas Tauchnitz

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Chefredakteur Industry des atp magazins, denkt über mögliche zukünftige Automatisierungsstrukturen nach.

NOA und neue IT-Möglichkeiten

Viele von Ihnen werden das Konzept der NAMUR Open Architecture (NOA) kennen, schließlich wurde es schon 2016, also vor fast zehn Jahren, vorgestellt. Wie im Bild auf der rechten Seite dargestellt, basiert NOA auf der grauen „klassischen“ Automatisierungspyramide, die für „Core Process Control (CPC)“ zuständig ist. Hier ist die hoch verfügbare, Echtzeit sicherstellende Prozessautomatisierung.

Neue Möglichkeiten der IT (in pink), können auf Daten der vorhandenen Automatisierung lesend zugreifen und Funktionen wie Monitoring + Optimization (M+O) ausführen. Durch ein „NOA Security Gateway“ (umgangssprachlich „NOA-Diode“) nach NE 177 ist sichergestellt, dass Sicherheit und Verfügbarkeit der Automatisierung nicht von außen gefährdet werden können.

Mehr Informationen über NOA finden Sie hier und in den NAMUR-Empfehlungen NE 175, NE 176 und NE 177.

NOA für bestehende Anlagen

Das NOA-Konzept zielte auf die Öffnung bestehender Automatisierungs-Lösungen. Dort sind klassische Prozessleitsysteme mit ihren Controllern und Bedienstationen (HMIs) sowie Data-Historian-Systeme zu Hause (im Bild links grau dargestellt). Sie kommunizieren über Echtzeit-Bussysteme und stellen ebendiese und, wo erforderlich, Redundanz bereit.

Die rosa „Monitoring+Opimization-Welt“ dagegen verwendet gewöhnliche IT-Komponenten und -Protokolle. Die Grundidee von NOA ist: Selbst wenn die rosa Welt vollständig ausfällt, kann die Produktion weiterlaufen, auch wenn sie dann vielleicht nicht ganz optimal ist.

Und für Neuanlagen?

Wenn wir jetzt aber nicht über bestehende Automatisierungslösungen, sondern über Neuanlagen sprechen, stellt sich die Frage, unter welchen Voraussetzungen Komponenten der „grauen CPC-Welt“ in die „pinke M+O-Welt“ wandern könnten. Dies habe ich durch die blauen Pfeile im Bild angedeutet.

Denn die IT-Welt stellt hierfür ausgereifte Werkzeuge bereit, beispielsweise Software in Containern, Netzwerke mit Quality-of-Service-Definitionen und Hot-Standby-Lösungen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Schnelle Implementierung (Download statt Hardwarekauf),
  • Unabhängigkeit von schnell veralternder Hardware,
  • leichte Pflege und andere.

Die Risiken sind ebenfalls klar, beispielsweise der ständig mögliche Zugriff von außen. Der Markt stellt inzwischen erste Lösungen bereit, beispielsweise virtualisierte Steuerungen und PLS-Controller, SCADA-Systeme oder Dashboards. Auf der NAMUR-Hauptsitzung 2024 wurden solche Konzepte vorgestellt und intensiv diskutiert.

Ich will mit diesem Beitrag keinesfalls empfehlen, die bewährte Automatisierungstechnik fallen zu lassen und die nächste Großanlage ausschließlich mit rosa IT-Komponenten zu automatisieren. Aber ich will die Diskussion, die in einigen Kreisen schon läuft, in die breitere Fachwelt bringen.

Wie blicken Sie auf dieses komplexe Thema? Ich freue mich auf Ihre Reaktionen!

 

Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz
Chefredakteur Industry atp magazin
atp@TAUTOMATION.consulting

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