Erste Ergebnisse des BMBF-Projekts “Potenzialatlas Grüner Wasserstoff” zeigen immense Potenziale einer Partnerschaft zwischen Deutschland und Westafrika. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat am heutigen Donnerstag gemeinsam mit dem Innovationsbeauftragten “Grüner Wasserstoff” Dr. Stefan Kaufmann den “Potenzialatlas Grüner Wasserstoff” vorgestellt. Er analysiert Potenziale für die Erzeugung und den Export von Grünem Wasserstoff im westlichen und südlichen Afrika.
Grüner Wasserstoff kann in Afrika produziert werden
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: “Wenn wir unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten erhalten wollen, müssen wir unsere Energieversorgung auf neue Säulen stellen. Grüner Wasserstoff, der mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, ist dafür eine Schlüsseltechnologie. Viele Länder Afrikas verfügen über sehr gute Voraussetzungen für die Herstellung von Grünem Wasserstoff. Wir möchten mit ihnen eine Kooperation beginnen. Dafür haben wir im Potenzialatlas Grüner Wasserstoff untersucht, welche Länder sich dafür am besten eignen. Das Ergebnis ist beachtlich: Westafrika hat ein Erzeugungs-Potenzial von bis zu 165.000 Terawattstunden grünen Wasserstoffs pro Jahr. Das ist etwa das 1500-fache des für 2030 in der Nationalen Wasserstoffstrategie angenommenen Wasserstoffbedarfs Deutschlands. Oder anders gesagt: Die Energie reicht schon heute aus, um den Strombedarf Deutschlands 300 Mal zu decken!
Partnerschaft bedeutet Win-Win-Situation
Grüner Wasserstoff bietet eine echte Chance, in Afrika eine Entwicklung in Gang zu setzen, die durch die afrikanischen Staaten selbst getrieben wird. Die Region kann zum globalen “Powerhouse” werden – dank Grünem Wasserstoff. Ganz wichtig ist mir: Wir wollen von dort erst Energie importieren, wenn der lokale Markt gedeckt ist. Eine Partnerschaft zwischen Afrika und Deutschland bedeutet daher eine Win-Win-Situation: Afrika kann sich selbst mit Energie versorgen und vom Wasserstoff-Export profitieren. Deutschland deckt seinen Bedarf an Grünem Wasserstoff und profitiert wirtschaftlich vom Technologie-Export.” Dr. Stefan Kaufmann MdB, Innovationsbeauftragter “Grüner Wasserstoff”, ergänzt: “Wir denken das Thema Wasserstoff groß, grün und global – mit allem, was dazu gehört. Deshalb wollen wir noch in diesem Jahr erste Pilot-Projekte in Afrika starten. Dabei binden wir Unternehmen und Investoren von vornherein ein. Schon im Juni führen wir einen Industrie-Workshop in Deutschland durch. Noch dieses Jahr soll zudem ein Grüner Wasserstoff-Gipfel in Togo ausgerichtet werden. Außerdem werden wir geschultes Fachpersonal direkt vor Ort ausbilden. Dafür haben wir gemeinsam mit dem westafrikanischen Klimakompetenzzentrum WASCAL ein Graduiertenschulprogramm ins Leben gerufen, mit dem wir die Fachleute von morgen ausbilden. Das Stipendienprogramm ist auf eine unglaubliche Resonanz gestoßen. Der erste von zunächst drei geplanten Durchgängen wird noch dieses Jahr starten.
Westafrika bietet gut Vorraussetzungen
Der Potenzialatlas zeigt: Westafrika bieten sich im Hochlauf einer Grünen Wasserstoffwirtschaft enorme Chancen, um ein nachhaltiges Energiesystem und neue Wertschöpfungsketten aufzubauen. Diese Chancen des technologischen Fortschritts wollen wir gemeinsam nutzen. Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit unseren afrikanischen Partnerländern zu einem echten Win-Win für alle Beteiligten zu machen. In meinen zahlreichen Gesprächen spüre ich einen großen Gestaltungswillen und eine Aufbruchsstimmung. Diese Gestaltungskraft wollen wir in den kommenden Monaten und Jahren bündeln.” Dr. Moumini Savadogo, Geschäftsführer des Klimakompetenzzentrums WASCAL in Ghana, ergänzt: “Der Potenzialatlas Afrika ist nur ein Beispiel für unsere starke Zusammenarbeit mit Deutschland, bei uns zusammengefasst unter “Go green Go Africa”. Wir wollen eine Wasserstoffpartnerschaft und strategische Maßnahmen etablieren – durch einen konsequenten wissenschaftlichen Ansatz, beginnend mit dem Atlas für grüne Wasserstofferzeugungspotenziale. Er ebnet den Weg für solide Investitionen in eine klimasichere und grüne Wirtschaft. Ergänzt wird dies durch die laufende Analyse für effektive politische, rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen durch die enge Zusammenarbeit mit dem ECOWAS Centre for Renewable Energy and Energy Efficiency (ECREEE).
Weitere Informationen finden sie hier: https://www.h2atlas.de/de/