VDMA, PI, ODVA und OPC Foundation haben im Mai 2022 die Gruppe „Power Consumption Management“ gegründet. Gemeinsam wollen die Organisationen einen neuen OPC-UA-Schnittstellenstandard für die Erfassung von Energieverbrauchsdaten in der industriellen Fertigung erarbeiten.
Karsten Schneider, Vorsitzender von PI, freut sich auf die Zusammenarbeit mit der ODVA, der OPC Foundation und dem VDMA: „Die Erfassung und Analyse von Energieverbräuchen in Maschinen und Anlagen ist ein immens wichtiges Thema für die Zukunft.”
Energieverbrauchsdaten sind die Basis für Klimaneutralität
Ein wesentliches Ziel des Maschinen- und Anlagenbaus ist es, in Zukunft klimaneutral zu produzieren. Dies untermauert der European Green Deal der Europäischen Union, der auf die Klimaneutralität Europas bis zum Jahr 2050 abzielt. Zur Erreichung dieses Ziels und zur Umsetzung vieler weiterer Anwendungsfälle sind die Energieverbrauchsdaten in der Produktion eine wichtige Grundlage.
„Die vier Organisationen arbeiten mit Hochdruck an der Harmonisierung und Standardisierung der Energieverbrauchsinformationen im Shopfloor“, sagt Andreas Faath, Abteilungsleiter VDMA Machine Information Interoperability. „Damit entsteht ein wichtiger Baustein, der das Ziel einer weltweit klimaneutralen Produktion in allen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus unterstützt.”
„Der rasche Übergang zu einer umweltverträglichen Energienutzung ist die größte Herausforderung unserer Zeit, und deshalb bin ich froh, dass wir gemeinsam vorgehen: PI und ODVA bringen ihr fundiertes Know-how zu Energieschnittstellen auf Feldebene ein, wobei der international anerkannte Datenmodellierungsstandard OPC UA, der die Semantik und den sicheren Datentransport definiert, als Grundlage für die vom VDMA entwickelte Global Production Language dient”, sagt Stefan Hoppe, Präsident der OPC Foundation.
„Die ODVA freut sich, einen aktiven Beitrag zu dieser wichtigen Initiative zu leisten, um den Energieverbrauch zu optimieren und dadurch die durch Verschwendung und Überschuss entstehenden schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.”, sagt Dr. Al Beydoun, Präsident und Geschäftsführer der ODVA. „Diese Zusammenarbeit im Bereich Power Consumption Management wird dazu beitragen, dass die Endanwender über ein hochgradig standardisiertes und interoperables Mittel verfügen, um ihre Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zu erreichen.”
Das Ziel: eine neue OPC-UA-Spezifikation
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe werden als neue OPC-UA-Spezifikation veröffentlicht. Zukünftige Veröffentlichungen der OPC-UA-for-Machinery-Spezifikation werden diese Ergebnisse nutzen und sicherstellen, dass Energieinformationen als Teil der Weltsprache der Produktion von allen Maschinen und Komponenten auf dem Shopfloor standardisiert bereitgestellt werden können.
„Die Aktivität basiert insbesondere auf den bestehenden Standards der beteiligten Organisationen, aber auch auf anderen Standards der OPC Foundation, des VDMA und externer Forschung”, sagt Heiko Herden, VDMA und gewählter Vorsitzender der neuen gemeinsamen Arbeitsgruppe. „In Kombination mit anderen OPC-UA-for-Machinery-Anwendungsfällen, wie z. B. Statusüberwachung oder Auftragsmanagement, wird die Berechnung des produkt- und produktionsspezifischen CO2-Fußabdrucks ermöglicht.“
Branchenübergreifende OPC-UA-Bausteine
Im VDMA definieren über 600 Mitgliedsunternehmen die Weltsprache der Produktion. In 40 Arbeitskreisen werden OPC UA Companion Specifications für zahlreiche Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus erstellt. Einen Sonderfall stellt die Basisspezifikation OPC UA for Machinery dar. Hier werden branchenübergreifend wichtige Bausteine definiert, worauf andere Spezifikationen aufbauen können.
Weitere Informationen unter www.odva.org.