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Generative KI: Der Hype hat laut Studie nachgelassen

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung von ChatGPT zeichnet eine neue Studie ein differenziertes Bild zur Nutzung und Akzeptanz generativer KI in Deutschland. Die Ergebnisse der Forschenden am Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zeigen: Der anfängliche Hype um die Technologie hat nachgelassen und die Nutzungsrate bleibt auf dem Niveau des Vorjahres. Die Ängste um den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes hingegen nehmen ab.

von | 03.12.24

Die Sorge, dass generative Künstliche Intelligenz den eigenen Arbeitsplatz gefährden könnte, hat sich im Vergleich zum Vorjahr bemerkenswert reduziert.

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung von ChatGPT zeichnet eine neue Studie ein differenziertes Bild zur Nutzung und Akzeptanz generativer KI in Deutschland. Die Ergebnisse der Forschenden am Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zeigen: Der anfängliche Hype um die Technologie hat nachgelassen und die Nutzungsrate bleibt auf dem Niveau des Vorjahres. Die Ängste um den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes hingegen nehmen ab.

Generative KI-Systeme haben sich schnell verbreitet

Nach der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 haben sich generative KI-Systeme relativ schnell in Deutschland verbreitet. Kürzlich trat auch die neue KI-Verordnung der Europäischen Union in Kraft. Doch wie wird generative Künstliche Intelligenz im privaten und beruflichen Kontext mittlerweile verwendet und wahrgenommen? Damit befasst sich eine repräsentative Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Auftrag des bidt-Think Tank befragte das Marktforschungsinstitut Reppublika Research & Analytics im September und Oktober 2024 insgesamt 1.500 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 18 Jahren in Deutschland, darunter 768 Erwerbstätige.

Obwohl etwa drei Viertel (73 %) der Internetnutzenden in Deutschland von generativer KI gehört haben, nutzen bislang lediglich 35 % diese Technologie. Damit bleibt die Nutzung auf einem ähnlichen Niveau wie 2023. Vor allem junge und höher gebildete Menschen greifen auf die Anwendungen zurück. ChatGPT dominiert das Ranking: Insgesamt geben 81 % der Nutzenden generativer KI an, diesen Chatbot bereits eingesetzt zu haben. Google Gemini (30 %) und Microsoft Copilot (26 %) liegen weit dahinter. In Unternehmen kommen vermehrt auch spezifisch entwickelte oder angepasste KI-Lösungen zum Einsatz.

Nur ein Viertel der Befragten nutzt Gen AI auch im Beruf

Anders als vielfach angenommen, hat sich generative KI auch im beruflichen Umfeld im letzten Jahr nicht fester etabliert. Nach wie vor nutzt nur ein Viertel (25 %) der Erwerbstätigen in Deutschland generative KI im Beruf. Doch wer sie verwendet, berichtet überwiegend von Zeitersparnis, Inspiration zu neuen Ideen und hilfreicher Unterstützung bei schwierigen Aufgaben. Auch werden die Ergebnisse von 70 %der beruflichen Anwenderinnen und Anwender kritisch überprüft. Fast die Hälfte der Erwerbstätigen (46 %), die die Technologie einsetzen, nutzt sie mindestens einmal wöchentlich. Die Zahl der Superuserinnen und -user, die generative KI sogar fast täglich verwenden, liegt immerhin bei über einem Fünftel (22 %). Gleichzeitig wird deutlich: Nach wie vor mangelt es in Unternehmen häufig an klaren Leitlinien zur Nutzung generativer KI.

„Von den Umwälzungen der Arbeitswelt durch generative KI werden vor allem höher qualifizierte Berufsgruppen betroffen sein“, betont Antonia Schlude, wissenschaftliche Referentin des bidt-Think Tank. „Ein interessantes Ergebnis unserer Studie ist aber, dass dort, wo die Technologie bislang eingesetzt wird, meist auch deren Mehrwert gesehen wird.“

Generative KI ist keine Gefahr für den eigenen Arbeitsplatz

Die Sorge, dass generative Künstliche Intelligenz den eigenen Arbeitsplatz gefährden könnte, hat sich im Vergleich zum Vorjahr bemerkenswert reduziert. Nur 4 % aller Erwerbstätigen befürchten einen vollständigen Tätigkeitsverlust in den nächsten zehn Jahren – 2023 waren es noch 11 %. Allerdings bleiben jene skeptisch, die bereits Erfahrungen mit generativer KI gesammelt haben. Sie erwarten häufiger den teilweisen Wegfall eigener Aufgaben durch Automatisierung (58 %) als Personen, die diese Technologie nicht im Beruf nutzen (39 %). Insgesamt geht mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen davon aus, dass der Einsatz generativer KI in Zukunft allgemein zum Verlust von Arbeitsplätzen führen wird.

Nur 36 % der Deutschen ist die im August 2024 in Kraft getretene KI-Verordnung bekannt. Dennoch fordert jede zweite Person eine stärkere Regulierung generativer KI. Die bidt-Studie verdeutlicht, dass Informationsdefizite über die Verordnung bestehen, aber auch Zweifel daran, ob die Verordnung mit den rasanten technologischen Entwicklungen Schritt halten kann.

Roland A. Stürz, Abteilungsleiter des Think Tank am bidt, fasst zusammen: „Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Informations- und Kompetenzaufbau zu fördern. Es braucht klare Regeln und Strategien für den Umgang mit generativer KI, um die Potenziale auszuschöpfen und Risiken zu minimieren. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stehen gleichermaßen in der Verantwortung, den Wandel aktiv zu gestalten.“

Die vollständige Studie steht zum kostenfreien Download bereit:

Zum Download

Weitere Informationen gibt es unter www.bidt.digital.

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