Generic filters
FS Logoi

Fraunhofer-Studie zu nachhaltiger KI veröffentlicht

Künstliche Intelligenz kann nicht nur Produktionsprozesse effizienter und damit wirtschaftlicher machen, sondern auch die Nachhaltigkeit steigern. Eine Studie des KI-Fortschrittszentrums in Stuttgart zeigt, wie sich beispielsweise die Treibhausgas-Emissionen oder der Verbrauch von Ressourcen und Energie mit KI reduzieren lassen. Das Autorenteam von Fraunhofer IAO und IPA hat auch einen Leitfaden erarbeitet, der Unternehmen bei der […]

von | 26.10.22

Künstliche Intelligenz kann nicht nur Produktionsprozesse effizienter und damit wirtschaftlicher machen, sondern auch die Nachhaltigkeit steigern. Eine Studie des KI-Fortschrittszentrums in Stuttgart zeigt, wie sich beispielsweise die Treibhausgas-Emissionen oder der Verbrauch von Ressourcen und Energie mit KI reduzieren lassen. Das Autorenteam von Fraunhofer IAO und IPA hat auch einen Leitfaden erarbeitet, der Unternehmen bei der praktischen Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele mithilfe von KI unterstützt.

„Am Thema Nachhaltigkeit führt heute kein Weg mehr vorbei“, betont Studienautor David Koch. „Unternehmen müssen sich meist auf mehreren Ebenen damit auseinandersetzen: Da sind einmal die Kunden, die nachhaltige Produkte wünschen. Hinzu kommen die politischen Rahmenbedingungen: Der Gesetzgeber fordert eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 37 % zwischen 2020 und 2030. Und last but not least erzeugen steigende Preise für Energie und Materialien einen wirtschaftlichen Druck, der zu einem effizienten Umgang mit den Ressourcen zwingt.“

KI kann Nachhaltigkeit steigern

Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, die Nachhaltigkeit zu steigern, davon ist der Wirtschaftsingenieur am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA überzeugt. Gemeinsam mit einem Team aus dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und dem Fraunhofer IPA hat er die soeben erschienene Studie Nachhaltigkeit durch KI – Potenziale und Handlungsleitfaden für produzierende Unternehmen« erstellt. „Bisher haben Unternehmen KI vor allem genutzt, um möglichst effizient und wirtschaftlich zu produzieren. Unsere Studie stellt erstmals die Nachhaltigkeit in den Vordergrund“, betont Koch.

Gefördert wurde die Studie vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium im Rahmen des KI-Fortschrittszentrums „Lernende Systeme und Kognitive Robotik“.

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und die digitale Transformation sind zentrale Aufgaben unserer Zeit. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine Schlüsselrolle, beispielsweise indem sie ermöglicht, Ressourcen effizienter zu nutzen. Deshalb unterstützt das Land Baden-Württemberg insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Nachhaltigkeit durch den Einsatz von KI zu verbessern“, sagt die Wirtschaftsministerin des Landes, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Die Studie und der Leitfaden geben Firmen einen guten Überblick, wie sie mit KI nachhaltiger und dadurch auch wirtschaftlich erfolgreicher agieren können.“

Studie liefert Leitfaden für die Umsetzung in die Praxis

Für die Studie haben die Forscherinnen und Forscher Veröffentlichungen ausgewertet und Interviews bei produzierenden Unternehmen geführt. Das Ergebnis ist ein umfangreicher Bericht über die theoretischen Möglichkeiten und den praktischen Nutzen von KI zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Die Liste der möglichen Anwendungen reicht von der Entwicklung bioabbaubarer beziehungsweise recyclingfreundlicher Produkte über material- und energiesparende Fertigungsprozesse, Effizienzsteigerungen durch frühzeitiges Aufspüren und Aussortieren defekter Bauteile, eine optimierte Steuerung von Klimaanlagen bis hin zu einer ökologischen Logistik mit maximal ausgelasteten Lieferfahrzeugen oder neuen Recycling-Konzepten, die eine Weiterverwertung der Produkte ermöglichen.

Unternehmen, die KI zur Verbesserung der Nachhaltigkeit nutzen wollen, bietet die Studie außerdem einen Leitfaden für die Umsetzung in die Praxis. Dieser beschreibt, wie sich in sieben Schritten Ziele definieren und prozess- sowie IT-technische, personelle und strategische Voraussetzungen prüfen lassen. Berücksichtigt wird hier auch der – mitunter nicht unerhebliche – Energiebedarf der KI: „Es gibt durchaus Fälle, in denen das Trainieren der Datenmodelle mehr Energie verschlingt als am Ende durch die KI eingespart wird“, berichtet Frauke Schuseil vom Fraunhofer IAO und Mitautorin der Studie. „Es ist daher wichtig, schon im Vorfeld zu klären, ob KI in der Lage ist, den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens tatsächlich zu verbessern.“

Die Studie „Nachhaltigkeit durch KI. Potenziale und Handlungsleitfaden für produzierende Unternehmen“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Rudolf-Diesel-Medaille: Hans Beckhoff ausgezeichnet
Rudolf-Diesel-Medaille: Hans Beckhoff ausgezeichnet

Hans Beckhoff, Gründer, Geschäftsführer und Gesellschafter des Technologieunternehmens Beckhoff Automation in Verl, wurde mit der renommierten Rudolf-Diesel-Medaille 2025 geehrt. Im Rahmen der feierlichen Bekanntgabe und Medaillenverleihung am 10. Juli im MAN Museum in Augsburg erhielt Hans Beckhoff diese prestigeträchtige Auszeichnung in der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“, die ihn als Visionär und Wegbereiter in der Automatisierungstechnik würdigt.

mehr lesen
Softwareentwicklung: 150.000 Euro Förderung für Forscher
Softwareentwicklung: 150.000 Euro Förderung für Forscher

Der Informatiker und CISPA-Faculty Prof. Dr. Andreas Zeller erhält einen ERC Proof of Concept Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Die Förderung in Höhe von 150.000 Euro ermöglicht es ihm, die Ergebnisse seines ERC Advanced Grants „S3 – Semantics of Software Systems“ in die Praxis zu überführen.

mehr lesen
Alexander Seidel von der TU München mit neuer Aufgabe
Alexander Seidel von der TU München mit neuer Aufgabe

Die auf Entwicklung und Anwendung von Simulationstechnologie spezialisierte CADFEM Germany GmbH setzt verstärkt auf den ergänzenden Einsatz von KI. Mit Alexander Seidel verpflichtet das Unternehmen einen neuen Fachmann für das Business Development im Bereich Künstliche Intelligenz. Seidel leitete zuletzt am Lehrstuhl für Carbon Composites der Technischen Universität München (TUM) das Themenfeld Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Online Process Monitoring. Bei CADFEM verantwortet er künftig die strategische Entwicklung basierend auf neuen Technologien und Marktanforderungen.

mehr lesen
Cybersicherheit: BSI und Baden-Württemberg kooperieren
Cybersicherheit: BSI und Baden-Württemberg kooperieren

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Land Baden-Württemberg arbeiten im Bereich der Cybersicherheit künftig noch enger zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung haben BSI-Präsidentin Claudia Plattner und Thomas Strobl, Stv. Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, sowie Nicole Matthöfer, Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg, am 10. Juli in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin unterzeichnet.

mehr lesen

atp weekly

Der Newsletter der Branche

Ihr kostenfreier E-Mail-Newsletter für alle Belange der Automatiserung.

Sie möchten das atp magazin testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen das atp magazin kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03