Stuttgart | Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung hat zum 21. Mal den Hans-Jürgen Warnecke Innovationspreis 2013 vergeben. Die Vergabe erfolgte während des Innovations- und Gründertags.
Aktuelle Highlights der Forschung am Fraunhofer IPA standen ebenso auf der Agenda wie Best-Practice-Beispiele zur wirtschaftlichen Verwertung, ergänzt durch Kurzvorträge aus den IPA-Fachabteilungen zu neuen Themen und Innovationsideen.
Der erste Preis ging an das Wissenschaftlerteam um Dr. Oliver Schwarz für die Entwicklung elastopolymerer Venenklappenprothesen mittels 3D-Tröpfchendosiertechnik. Wenn Herzklappen nicht richtig schließen, soll künftig ein Implantat die Funktion des beschädigten Ventils übernehmen. Die 3D-Tröpfchen-Dosierkinematik der IPA-Forscher ermöglicht es, auf 25µm genau, verschiedene Polymer-Shorehärten auf Freiformflächen miteinander zu kombinieren und weiche 3D-modellierbare Übergänge der Materialeigenschaften zu bewirken.
Die IPA -Forscher entwickelten in Zusammenarbeit mit vier Industriepartnern und dem Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik RWTH Aachen eine Produktionsanlage, mit der sich Venenklappenprothesen aus dem Kunststoff Polycarbonaturethan (PCU) automatisiert herstellen lassen. Herzstück der Anlage ist ein 3D-Tröpfchendosierwerkzeug, mit dem die Forscher verschiedene Härtegrade eines Polymers, Shorehärten, auf Freiformflächen aufbringen und kombinieren können.
Einen weiteren gleichberechtigten ersten Platz erhielten Dr. Oliver Tiedje, Wolfgang Niemeier und Dr. Michael Hilt. Die Forscher haben ein Lackierverfahren entwickelt, mit dem gezielt Tropfen definierter Größe erzeugt und zielgenau appliziert werden.
Der dritte Preis ging an das Projekt Ribolution – Identifizierung neuartiger RNA-basierter Biomarker für die molekulare personalisierte Diagnostik. Im Projekt entstand eine dreistufige Screening-Pipeline zur systematischen Erforschung von RNA-Biomarkern. Mithilfe einer high-throughput Analytik im Nanolitermaßstab werden die Prozessvolumina und die Kosten im Vergleich zu konventionellen Methoden deutlich reduziert (circa um 90 %). ipa.fraunhofer.de