Berlin | Forscher des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI) haben ein Testgerät entwickelt, mit dem sich neue Übertragungsformate für Daten testen lassen. Dr. Klaus-Dieter Langer und sein Team arbeiten daran, mehr Information in weniger Bandbreite zu übertragen.
Auf unseren Datenautobahnen wird es immer voller: 4,3 Milliarden Gigabyte schickten die Deutschen 2012 laut Bundesnetzagentur via Breitband durch das virtuelle Verkehrsnetz. Vor allem durch datenintensive Anwendungen wie etwa Multimedia-Inhalte sind heutige Kommunikationsnetze teilweise bis an ihre Kapazitätsgrenzen ausgelastet – es drohen Staus auf der Datenautobahn. Eine verbesserte Infrastruktur könnte Abhilfe schaffen. Ist das ist nicht so leicht zu bewerkstelligen. „Das verfügbare Funkfrequenzspektrum ist vielerorts schon weitgehend ausgeschöpft. Das bedeutet, wir müssen die vorhandenen Frequenzen effizienter nutzen“, erklärt Dr. Langer vom HHI.
Die Forscher erproben für die Übertragungstechnik bei Glasfasern neue Modulationsformate. Das sind Methoden, um möglichst viele Bits in einer Frequenzeinheit unterzubringen. Das einfachste Modulationsformat besteht aus einer Abfolge der Werte 0 und 1, was durch Ein- und Ausschalten des Übertragungssignals erreicht wird. Die Forscher fügen in ihren Konzepten beispielsweise noch mehrere Zwischenwerte ein, um eine höhere Bitrate zu erreichen. Um neue Übertragungstechniken auf ihre Praxistauglichkeit zu testen, werden meist Signalgeneratoren verwendet, wie sie auch in der Schaltungsentwicklung zum Einsatz kommen.
Das Berliner Institut hat nach eigenen Angaben den derzeit schnellsten Arbitrary Waveform Generator (AWG) entwickelt. Bei 70 GSa/s, also 70 Milliarden Abtastwerden pro Sekunde, lassen sich beliebige Szenarien mit sehr hohen Datenraten und Signalfrequenzen durchspielen. Grundlage sind zwei Digital-Analog-Wandler mit jeweils 35 GSa/s und einer sehr hohen Bandbreite. hhi.fraunhofer.de